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US-Verteidigungsminister Robert Gates und sein südkoreanischer Amtskollege Kim Jang-soo bei den jährlichen bilateralen Sicherheitsberatungen in Seoul.

Foto: REUTERS/Jo Yong-Hak
Seoul - Ungeachtet der ersten Schritte zum Abbau seines Atomwaffenprogramms stellt Nordkorea aus der Sicht Südkoreas und der USA nach wie vor eine Bedrohung für die Sicherheit in der ostasiatischen Region dar. Es gebe keine Informationen, dass sich an der militärischen Bedrohung, die von Nordkorea ausgehe, etwas geändert habe, sagte der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Jang-soo am Mittwoch nach Gesprächen mit seinem US-Ressortkollegen Robert Gates in Seoul. Die Gefahr durch Nordkoreas atomare und konventionelle Waffen "stehe weiter im Zentrum der Abschreckung und Verteidigungsbereitschaft unserer Allianz", sagte Gates. Die USA haben rund 30.000 Soldaten in Südkorea stationiert.

Die beiden Minister hoben hervor, dass Nordkorea mit der Beseitigung seines Atomprogramms begonnen habe. "Wir haben einen Weg begonnen, doch sind wir von unserem Ziel noch weit entfernt", sagte Gates. Er bekräftigte in einem gemeinsamen Kommuniqué mit Kim Jang-soo, dass die USA der Sicherheit Südkoreas verpflichtet blieben und dass das Land unter dem atomaren Schutzschild der USA stehe. Gates war am Dienstag aus Peking kommend zu den jährlichen bilateralen Sicherheitsberatungen nach Seoul gereist.

Nordkorea baut Anlagen bis Ende 2007 ab

Nordkorea hatte Anfang der Woche in Zusammenarbeit mit US-Experten damit begonnen, die Anlagen im umstrittenen Atomzentrum Yongbyon unbrauchbar zu machen. Gemäß einer internationalen Vereinbarung will Nordkorea bis Ende 2007 die Anlagen untauglich machen und sein gesamtes Atomprogramm offenlegen. Im Gegenzug winken dem verarmten Land umfangreiche Wirtschaftshilfen und Energielieferungen.

Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag. Der Koreakrieg dauerte von 1950 bis 1953. Im Juni 1950 hatten nordkoreanische Truppen die Demarkationslinie auf der nach dem Zweiten Weltkrieg geteilten Halbinsel überschritten. Damit begann ein Krieg, der 4,5 Millionen Tote forderte und durch einen bis heute gültigen Waffenstillstand beendet wurde. Der UNO-Sicherheitsrat beschloss damals, Südkorea mit UNO-Truppen zu Hilfe zu kommen.

Die Sowjetunion boykottierte aus anderen Gründen den Weltsicherheitsrat; so war kein Vertreter Moskaus zugegen und konnte sein Veto einlegen. Die USA stellten das weitaus größte Truppenkontingent der UNO-Streitmacht. China unterstützte Nordkorea mit einer großen "Freiwilligen"-Armee. Das Waffenstillstandsabkommen wurde von einem US-General im Namen der UNO unterzeichnet. (APA/dpa)