Wien - Die Wiener Ärzte halten am Donnerstag einen "Informationstag" ab. Dieser findet anstellte des ursprünglich geplanten Ärztestreiks statt, der erst Ende Oktober durch eine gemeinsame Erklärung der Ärztekammer und Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (V) abgewendet werden konnte.

Ärztekammer-Präsident Walter Dorner sieht die "Gefahr der Verstaatlichung unseres Gesundheitssystems" aber noch nicht gänzlich gebannt. Daher werden rund 30 Zettelverteiler am Donnerstag den ganzen Tag hindurch an neuralgischen Punkten der Bundeshauptstadt Informationsmaterial an Passanten verteilen.

Zahlreiche Ärzte hätten in der letzten Woche um die Nachsendung von Informationsmaterial gebeten, so Dorner. Der Ärztekammer-Präsident verwies auch auf eine OGM-Umfrage, wonach 66 Prozent der Ärzte die Schritte der Ärztekammer als "richtig" ansehen. Auch 54 Prozent der Befragten Patienten würden demnach Verständnis für die angedrohten Protestmaßnahmen haben, so Dorner.

Ende Oktober hatten Kdolsky und Dorner eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, laut derer auch weiterhin Kassenverträge und Stellenpläne mit der Sozialversicherung ohne Einflussnahme von Bund und Ländern ausgehandelt werden sollen. Außerdem wurde darin Tendenzen in Richtung einer Zentralisierung von Planungsentscheidungen eine klare Absage erteilt. Zu den von Kdolsky geplanten Gesundheitszentren hieß es, dass es sich dabei um keine ambulanten Versorgungszentren, sondern um eine Ergänzung der bestehenden Strukturen im Rahmen kollektiver Vereinbarungen mit den jeweils zuständigen Interessenvertretungen handelt. Damit wurde ein angedrohter Streik noch abgewendet. (APA)