Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der ursprünglichen Funktion der insgesamt sechs Wiener Flaktürme. Sie wurden 1943/44 nach Plänen des Berliner Architekten Friedrich Tamms großteils von Zwangsarbeitern errichtet. Darin sollte die Luftraumüberwachung koordiniert werden. Dabei wurden sie jeweils als Paar errichtet: Auf dem Feuerleitturm waren Radar-, Rechen- und Scheinwerfereinrichtungen untergebracht, auf dem zugehörigen Geschützturm befanden sich die Flugabwehrgeschütze.
Gleichzeitig beleuchtet die Schau die Schutzfunktion der Flakfestungen. Sie dienten gegen Ende des Krieges tausenden Menschen als Bunkerräume bei Bombenangriffen. Speranza wies dabei auf die propagandistischen Aspekte hin. Einerseits habe das NS-Regime vorgegeben, sich um die Sicherheit des Volkes zu kümmern, andererseits habe man die Leute eingeschüchtert: "Eingeschleuste Spitzeln der Gestapo und Denunzianten waren gefürchtet", so der Historiker.
Umbaupläne nach dem Krieg
Neben diesen zentralen Themen beschäftigt sich die Ausstellung auch mit der weniger bekannten Vorgeschichte in Zusammenhang mit dem 1935 gegründeten "Österreichischen Luftschutzbund" und den vielen Umbauplänen nach dem Krieg, "welche die ursprüngliche Funktion der High-Tech-Kriegsbauwerke vertuschen wollten", so Speranza. Dabei stehen die heute oft als "Kriegsmahnmale" bezeichneten Bauten seit Jahrzehnten unter Denkmalschutz.