"Kleines Jubiläum"
Deutsche-Telekom-Chef René Obermann, der ein Jahr an der Spitze des größten europäischen Telekommunikationskonzerns steht, garniert sein "kleines Jubiläum" mit einem Produkt, das als Zugpferd die leicht rückläufigen Mobilfunkgeschäfte im Inland wieder auf die Sprünge helfen soll. Die Deutsche Telekom ist in Österreich mit T-Mobile, T-Systems und T-Online vertreten.
Im August hatte der Konzernchef, der am 13. November 2006 zum Nachfolger von Kai-Uwe Ricke berufen worden war, davon gesprochen, dass das Unternehmen bei seinen Finanzzielen im Plan liege. Bei einem moderaten Umsatzwachstum will die Telekom 2007 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 19 Mrd. Euro erwirtschaften.
Grenzen
Ob Obermann den Kundenschwund im Festnetzgeschäft inzwischen hat begrenzen können, gilt als unwahrscheinlich. Der Vorstandschef hat sich darauf eingestellt, dass die Telekom weitere Kunden an ihre Wettbewerber abgeben muss. Angesichts des knallharten Preiswettbewerbs hatten sich die Umsätze im ersten Halbjahr 2007 im Festnetz um 7,5 Prozent verringert.
Gleichzeitig verlor die Telekom, die im bis Ende Juni 31 Mrd. Euro Umsatz und ein Nettoergebnis von 1 Milliarde Euro erwirtschaftet hatte, rund 1,1 Millionen Kundenanschlüsse an die Konkurrenz. Punkten konnte das Unternehmen dagegen im DSL-Neukundengeschäft. So wuchs die Zahl der Breitbandanschlüsse im Inland um 28 Prozent auf 11,5 Millionen.
Congstar
Zur Jahresmitte waren die Bonner zudem mit der Zweitmarke Congstar in den Discountbereich eingestiegen. Getragen wird das Ertragswachstum der Telekom derzeit allein vom Auslandsgeschäft. So kletterte im ersten Halbjahr 2007 das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 22 Prozent. Vor allem die US-Mobilfunktochter gilt als der Ertragsmotor, der im ersten Halbjahr erstmals mehr als 1 Milliarde Euro zum Konzern-EBITDA beisteuerte.