Sechs Monate Vorbereitung sind vorbei, und Cheftrainer Alexander Pointner ist ganz begeistert: "Seit zehn Jahren bin ich Trainer, das war die eindeutig beste Vorbereitung, die ich jemals erlebt habe. Es waren einige Highlights dabei." So konnte Thomas Morgenstern den Sommer-Grand-Prix für sich entscheiden, und Gregor Schlierenzauer zeigte mit Einzelsiegen im Sommer, dass sein kometenhafter Aufstieg im Vorjahr prolongiert werden könnte.
Pointner stellte mit seinem Betreuerteam das Training um. Die Springer des A-Teams wurden auf drei Trainingsgruppen aufgeteilt. "In jeder Gruppe gab es Top-Springer, die sollten lernen, Verantwortung zu übernehmen, junge Spieler zu führen", erklärte Pointner. Auch wurde mit "Air&Style"-Springen experimentiert. "Wir sprangen zum Teil blind, oder mit den Skispitzen vorne zusammen ein A", schilderte Doppel-Olympiasieger und Team-Weltmeister Thomas Morgenstern.
Kurzurlaub
Zur Belohnung für die Vorbereitung fliegt das Team am Freitag für eine Woche nach Ägypten. "Wir wollen unter der dortigen Sonne Energie für den langen Winter tanken", erklärte Pointner, "es hat wenig Sinn, unter Stress Schnee in Skandinavien zu suchen, um dorthin zu hetzen und zu trainieren. Besser ist einmal die Regeneration."
Gute Karten
Auch der Nordische Direktor, Toni Innauer, war mit den rot-weiß-roten Adlern im Sommer zufrieden: "Jetzt wollen wir diese guten Leistungen auch im Winter zeigen. Wir haben jedenfalls sehr gute Karten." Bitter für Innauer ist nur, dass nach einem FIS-Beschluss eine Top-Nation wie Österreich nur noch sieben statt acht Springer pro Weltcup-Bewerb nominieren darf.
Als letzter Springer für das siebenköpfige Team qualifizierte sich in Innsbruck Arthur Pauli, der sich vor zwei Wochen im Windkanal den Arm brach. Der 18-jährige Tiroler setzte sich gegen seine arrivierten Landsleute Martin Höllwarth und Andreas Widhölzl durch. "Widhölzl springt seiner Form derzeit hinten nach. Bei Höllwarth war die Entscheidung schwierig", schilderte Pointner, "er war knapp dran. Als Wertschätzung gegenüber altgedienten Helden durfte Höllwarth als 33-Jähriger auch mitentscheiden, wer fahren soll". Höllwarth und Widhölzl bereiten sich nun auf die Springen in Villach und Krain (SLO) vor.