Susan McCaw, die amerikanische Botschafterin, verlässt nach relativ kurzer Zeit Österreich und kehrt zu ihrer Business-Karriere in die USA zurück. Ihre Amtszeit hier war von den Bemühungen erfüllt, einem tief skeptischen Publikum die Politik der USA und der Regierung Bush verständlich zu machen. Angesichts des Irakkrieges und sonstiger Fehler eine "mission impossible".

Unaufgelöst ist auch der erste echte Konflikt zwischen den USA und Österreich seit Waldheim und den Technologielieferungen in den Ostblock Mitte der 80er-Jahre: der Gas-Deal der OMV mit dem Iran. Die USA fühlen sich im Stich gelassen, auf der anderen Seite können die Europäer nicht mehr an die Weisheit der Regierung Bush glauben.

Davon abgesehen hatte Susan McCaw etwas über uns mitzuteilen: "Austria sells itself short." Kann heißen, wir verkaufen uns schlecht oder wir machen real zu wenig aus uns. Angesichts von Österreichs wirtschaftlichem Erfolg, seiner Expertise besonders in Osteuropa und seines stabilen politischen Systems spiele es eine zu bescheidene Rolle, vor allem in der EU.

Österreich ist nicht mehr das arme Hascherl von einst, lautete die Abschiedsbotschaft. (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 8.11.2007)