Der feine Nebeneffekt: Buchingers Suppe schmeckt wirklich gut, befanden Wiens Caritas-Direktor Michael Landau (li.) und Herr Andras (re.)

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Wien – Der Name des Kochs? Herr Andras hatte eine andere Frage: Ob die Caritas morgen Decken oder Schlafsäcke bringen würde, wollte der Obdachlose Dienstagabend auf der Philadelphiabrücke wissen.

Manfred Buchinger war deshalb nicht gekränkt: Den Luxus, beim Essen andere Prioritäten als "1.: vorhanden" und "2.: warm" zu setzen, kann sich nur leisten, wer sich über genau diese beiden Punkte den Kopf nicht zerbrechen muss.

Und wenn ein Haubenkoch für Obdachlose kocht, weiß er das. Was alles in der Karotten-Ingwersupper mit gebackener Petersilie drin ist, steht daher auf einem anderen Blatt. Und auf der Caritas. Dort steht übrigens auch, dass eine Obdachlosenmahlzeit gerade einen Euro kostet. Dass es Menschen mit anderen Prioritäten als Herr Andras zumutbar ist, Obdachlosen Buchinger-Suppe zu spendieren, steht auch dort. Zwischen den Zeilen – also unübersehbar. (rott/ DER STANDARD Printausgabe 8.11.2007)