Wien - Einen Turbo bekommt durch den Einbruch im Paketgeschäft der Tagesordnungspunkt "Vorstandsangelegenheiten" der für kommenden Montag angesetzten Post-Aufsichtsratssitzung. Nicht nur die Postgewerkschaft fordert "Konsequenzen" für das Quelle- und Otto-Debakel. ÖIAG-Chef Peter Michaelis müsse nun handeln, so der Post-Betriebsrat. Vom Vorstand erwartet die Belegschaftsvertretung, "diesen herben Verlust wettzumachen, ohne dies am Rücken der Belegschaft auszutragen".

Fünfter Vorstand

Der von Post-Mehrheitseigentümer ÖIAG gesuchte fünfte Vorstand könnte daher, wie der Standard exklusiv berichtete, Logistik-Vorstand Walter Hitziger ersetzen. Dass Michaelis am Montag bereits ein neues Gesicht präsentiert, erwarten Kapitalvertreter aber ebensowenig, wie eine Erweiterung des Vorstands auf fünf Vorstandsdirektoren. Ursprünglich hätte der neue Vorstand ja als Nachfolger für Post-Chef Anton Wais aufgebaut werden sollen.

Im ertragsstarken Weihnachtsgeschäft bleibt der Post das Quelle-Paketgeschäft jedenfalls noch erhalten. Und Quelle-Kunden müssen sich auch nicht fürchten, auf Retoursendungen sitzen zu bleiben. Wer Retourware nicht zu Hermes bringen will, kann sie weiterhin mit der gelben Post an Quelle schicken. Bei der Post verbleibt auch die Zustellung aller Quelle-Kataloge und Drucksorten, die von der Post-Tochter meiller direct hergestellt werden. (ung, DER STANDARD Printausgabe, 8.11.2007)