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Wegen der niedrigen Kriminalitätsrate in Finnland gab es von politischer Seite bisher keinen Bedarf für schärfere Waffengesetze

Foto: AP/ Sari Gustafsson
Helsinki - Nach dem Amoklauf eines Schülers in Finnland hat Ministerpräsident Matti Vanhanen eine Überprüfung der Waffengesetze angekündigt. Die Tötung von acht Menschen in einer Schule in dem südfinnischen Ort Tuusula werde mit Sicherheit die Meinungen über Handfeuerwaffen beeinflussen, sagte Vanhanen. Bisher hatte er erklärt, wegen der niedrigen Kriminalitätsrate in Finnland gebe es keinen Bedarf für schärfere Waffengesetze.

56 Prozent besitzen eine Waffe

Etwa 56 Prozent der Finnen besitzen einer Analyse des Genfer Hochschulinstituts für internationale Studien zufolge eine Feuerwaffe. Diese Quote ist die weltweit dritthöchste nach jener der USA und jener des Jemen.

Der 18 Jahre alte Schüler hatte den Waffenschein für seine Pistole im vergangenen Monat von einem Schützenverein erhalten. Das Mindestalter zur Beantragung liegt in Finnland bei 15 Jahren. Ein Vorschlag der Europäischen Union, die Altersgrenze auf 18 Jahre anzuheben, war auf Protest der Regierung in Helsinki gestoßen.

Die Polizei hat für den Donnerstag weitere Ermittlungen zu der Tat angekündigt. An zahlreichen Orten in Finnland sind Gottesdienste und Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Amoklaufs geplant. Die Flaggen werden im ganzen Land auf Halbmast gesetzt.(APA)