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Früher war Zoniana für Viehdiebstähle bekannt

Foto: AP/ THANASSIS STAVRAKIS
Athen - Innerhalb von zwei Tagen hat die Polizei in einem Bergdorf auf der griechischen Ferieninsel Kreta Drogen, Dynamit und gestohlene Geldautomaten sichergestellt. Mehrere hundert Polizisten waren am Donnerstag in Zoniana im Einsatz, neun Bewohner wurden festgenommen. Die Ermittler beschlagnahmten außerdem fünf gestohlene Autos und sechs Motorräder, die in Brand gesetzt worden waren, sowie fünf Kilogramm Cannabis.

"Früher war diese Gegend für Viehdiebstähle und Überfälle auf Schnapsläden bekannt, jetzt hat sie es bis zum Drogenhandel gebracht", erklärte Regierungssprecher Christos Markoyannakis im staatlichen Fernsehen.

Auf Kreta gibt es viele illegale Cannabis-Pflanzungen. Versuche der Behörden, diese zu zerstören, stoßen aber regelmäßig auf heftigen Widerstand von schwer bewaffneten Dorfbewohnern. Am Montag hatten in dem Dorf rund 20 Bewaffnete einen Polizeikonvoi angegriffen, wobei drei Polizisten verletzt wurden.

Waffenbesitz ist auf Kreta weit verbreitet. Seit Jahrzehnten kämpft die Polizei hier sowohl gegen Blutfehden als auch gegen Schmugglerbanden, die in den Gemeinden tief verwurzelt sind. Hintergrund des Zwischenfalls in Zoniana war wohl die Festnahme eines 24-Jährigen am Freitag in der Stadt Rethymno wegen Drogenbesitzes. Sein Cousin und Komplize konnte entkommen. Mutmaßliche Drogenhändler schossen auf die Beamten. Das gesamte Gebiet war jahrelang ohne staatliche Kontrolle. (APA)