"Diese Möglichkeit (Rücktritt von dem Vertrag) existiert", sagte Kopriva. Man setze sich mit dieser Situation auseinander, die allerdings noch nicht eingetreten ist. Bei dem Radpanzer-Geschäft handelt sich bei einem Umfang von rund 800 Mio. Euro um die teuerste Beschaffung in der Geschichte der tschechischen Armee.
Laut Kopriva sei es nicht realistisch, dass Steyr die ersten 17 Radpanzer bis Ende November wie vereinbart liefern werde. Das Verteidigungsministerium habe ersucht, die Mängel zu beseitigen. "Aus den Ergebnissen der Tests ist offensichtlich, dass der Liefertermin 30. November nicht eingehalten werden kann", sagte Kopriva. Damit sei ab 1. Dezember automatisch die Pönale fällig. Über die Höhe der Pönale wollte Kopriva nichts sagen. Sie werde nur "jeden Tag" ansteigen.
Der Steyr-Pressesprecher in Tschechien, Jan Piskacek, versicherte jedoch der Nachrichtenagentur CTK, dass das Unternehmen seine Verpflichtungen einhalten werde. Die Fahrzeuge würden termingerecht übergeben werden. Die Mängel hätten nur "formalen Charakter".
Kopriva schloss nicht aus, dass die Lieferverzögerungen bei den Radpanzern die Kampffähigkeit der tschechischen Armee beeinflussen könnten. Das Verteidigungsministerium wolle nämlich diese Fahrzeuge bei einigen Auslandsmissionen einsetzten. Davor sollten die Radpanzer noch überprüft werden.
Der 2006 unterzeichnete Vertrag hatte hatte die Lieferung von insgesamt 234 Radpanzern beinhaltet. Davon waren 35 eine Option, die Tschechien zunächst nicht ausnützen werde, hieß es.