Ob das Privatfernsehen ATV weiterhin digital-terrestrisch ausgestrahlt wird und via DVB-T-Box zu empfangen ist, will ATV-Eigentümer Herbert Kloiber noch im November bekannt geben. "Wir wollen demnächst kommunizieren, wie die digital-terrestrische Zukunft 2008 aussieht", sagte er zur APA.

"Rohrkrepierer"

Daraus, dass er die Digitalisierung für einen "Rohrkrepierer" hält, hat Kloiber schon in der Vergangenheit keinen Hehl gemacht - für die digital-terrestrische Verbreitung des ATV-Programms via Mux A habe er daher im laufenden Jahr "nichts gezahlt" und hat auch künftig nicht vor, zu zahlen.

ORS: Vertrag mit ATV

Für die ORF-Sendetechniktochter ORS, die den Mux A betreibt, dürfte diese Haltung indes nicht tragbar sein. Es gebe einen bestehenden unter dem ehemaligen ATV-Chef Franz Prenner verhandelten Vertrag, an dem es nichts zu rütteln gebe, so ORS-Geschäftsführer Michael Wagenhofer. Spielraum, mit den Kosten für die DVB-T-Verbreitung nach unten zu gehen, sieht er nicht.

Eine Option sei, dass Kloiber mit ATV auf den günstigeren allerdings auch reichweitenschwächeren Mux B wechsle. Das schloss Kloiber aber aus. Wagenhofer bestätigte, dass man derzeit "die weitere Vorgangsweise" mit ATV diskutiere und dabei auch neue Plattformen, wie die Verbreitung von Handy-Fernsehen DVB-H, mit einbeziehe. Zur Zahlungsweigerung von ATV wollte der ORS-Geschäftsführer keine Stellungnahme abgeben.

"Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht"

Für Kloiber ist das Projekt DVB-T insofern gescheitert, als sich gezeigt habe, dass jene Haushalte, die früher lediglich über Hausantenne ferngesehen haben, größtenteils auf andere Verbreitungswege wie Kabel oder Satellit umgestiegen sind. Lediglich die "Nicht-Fernseher" würden zur DVB-T-Box greifen. Und um die zu erreichen, sei man nicht bereit "Millionen von Euro" zu bezahlen. "Da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht." (APA)