Wenn Mäuse keine Angst mehr vor bestimmten Gerüchen haben
Japanische Forscher haben den Tieren ihre angeborene Abneigung vor furchteinflößenden Gerüchen ausgetrieben
Redaktion
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London - Normalerweise lässt nur ein Luftzug des Urins von Schneeleoparden Mäuse erschauern, im Labor haben japanische Forscher den Tieren aber ihre angeborene Abneigung vor furchteinflößenden Gerüchen ausgetrieben. Dazu hatten sie bestimmte Geruchsnervenzellen in der Nase gentechnisch ausgeschaltet. Die Mäuse konnten die Gerüche, etwa den ihrer Feinde, daraufhin zwar noch wahrnehmen, im Gehirn aber nicht mehr automatisch als Gefahrensignal interpretieren, wie im Fachblatt "Nature" berichtet wird.
In den Versuchen der Forscher um Ko Kobayakawa von der Universität Tokio beschnüffelten die gentechnisch veränderten Mäuse Papierstückchen, die nach Füchsen oder verdorbenem Essen rochen, außergewöhnlich lange. Die Abneigung gegen diese Gerüche konnte den furchtlosen Mäusen aber auch wieder antrainiert werden.
Aus ihrer Untersuchung folgern die Forscher, dass Gerüche auf ihrem Weg von der Nase zum Gehirn verschiedene Kreisläufe durchlaufen: einen für angeborene Furcht, einen anderen für die angelernte Abneigung. Menschen hätten vielleicht ein ähnliches System für kritische Gerüche, so Studienautor Hitoshi Sakano, Neurobiologe an der Universität von Tokio.
(APA/dpa/red)
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