Washington - Den bisher ältesten Backenzahn eines urzeitlichen Huftiers haben indische Forscher gefunden: Das nagetiergroße Säugetier lebte vor 66 Millionen Jahren am Ende der Kreidezeit und war damit ein Zeitgenosse der letzten Dinosaurier. Aus dem alten und nur 2,5 Millimeter langen Fundstück schließen die Paläontologen auf eine unbekannte Gattung von Huftieren, wie sie im US-Fachjournal "Science" (Bd. 318, S. 937) berichten.

Der kreidezeitliche Zahn sei weltweit das bisher älteste Relikt eines Huftiers, schreiben Guntupalli Prasad von der Universität Jammu und Kollegen; bisherige Funde übertrifft es um 3 Millionen Jahre - diese stammen also alle aus der Zeit nach dem Aussterben der Dinosaurier. Die Evolution der "Huftiere" ist eine komplizierte Angelegenheit: Der Begriff ist keine korrekte taxonomische Bezeichnung, sondern umfasst genau genommen mehrere Ordnungen von Säugetieren - die beiden heute noch existierenden Ordnungen der Paarhufer und Unpaarhufer sowie mehrere ausgestorbene. Wie nah - oder ob überhaupt - diese miteinander verwandt sind, ist bis heute nicht geklärt.

Die nun entdeckte Spezies wurde Kharmerungulatum vanvaleni getauft, nach dem Fluss Kharmer, in dessen Nähe der Backenzahn gefunden wurde, und zu Ehren des US-Biologen Leigh Van Valen von der Universität Chicago, der sich unter anderem in der Evolutionstheorie einen Namen gemacht hat. (APA/dpa/red)