Voves sagte, die Frage, ob man einer Region wie Voitsberg Jobs und Zukunft zukommen lassen wolle, könnte eigentlich "in drei Minuten in einem Gespräch zwischen Kanzler Alfred Gusenbauer, Vizekanzler Wilhelm Molterer und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein entschieden sein". Er verlange als Eigentümervertreter der Energie Steiermark - die an der ATP mit 33,4 Prozent beteiligt ist - eine klare Aussage. Er habe in den vergangenen Tagen unterschiedliche Aussagen über die mögliche Wirtschaftlichkeit einer Wiederinbetriebnahme Voitsbergs als Steinkohle- und Biomassekraftwerk gehört. Kovats als Industrieller werde aber sicher nicht an Verlustgeschäften Interesse haben. "Da haben einige den Landeshauptmann in den vergangenen Tagen am Schmäh geführt", warf der "Einfädler" des Deals, der frühere Landesrat und Ex-EStAG-Manager Gerhard Hirschmann ein.
Zeitrahmen für Entscheidung
Der Zeitrahmen für eine Entscheidung betrage im besten Fall drei Monate bis Jänner oder Februar oder im schlechtesten Fall rund ein halbes Jahr ab sofort, sagte Kovats. Man habe einen Auftrag im Ausmaß von rund 300 Mio. Euro für die AE&E zur Errichtung eines Kohlekraftwerkes an der Hand, ein zweiter derartiger stehe in einem halben Jahr heran. "Wollen wir in Voitsberg das geplante Kohlekraftwerk-Kompetenzzentrum für die AE&E errichten, dann müssen wir das bis dahin wissen", erklärte Kovats. Die Region stehe voll dahinter, versicherte der Bürgermeister Ernst Meixner (SPÖ), man erwarte sich Jobs und Impulse. Eine Beteiligung der Energie Steiermark als Minderheitseigentümer sei durchaus willkommen, meinte Kovats. Für Voves wäre dies für die Steiermark die Möglichkeit, wieder in die Energieproduktion einzusteigen, die die damalige VP-Landespolitik 2001 "leichtfertig gegen Minderheitsbeteiligungen eingetauscht" habe.
Der Industrielle Kovats will mit der A-Tec-Tochter Austrian Energy & Environment (AE&E) das von der Verbundgesellschaft 2006 stillgelegte Braunkohle-Kraftwerk Voitsberg III in der Weststeiermark kaufen und zu einem Steinkohle- und Biomassewerk umrüsten. Die Rede ist von einem Investitionsvolumen von rund 100 Mio. Euro. Mit der Wiederaufnahme des Betriebes könnten allein beim Kraftwerk 60 bis 70 Arbeitsplätze geschaffen und bis zu 100 weitere in einem eigenen Forschungs- und Entwicklungsbereich werden.