Bonn - Nach einem massiven Stellenumbau, einem grundlegenden Strategieschwenk und milliardenschweren Einsparungen sieht der Deutsche-Telekom-Chef Rene Obermann das Unternehmen auf gutem Kurs. "Wir liegen voll im Plan bei der Erfüllung unserer Jahresziele 2007", sagte er am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen.

Gleichwohl steht die Telekom im Inland durch den harten Wettbewerb und anhaltende Kundenverluste unter Druck. So schrumpfte der Überschuss in den ersten neun Monaten 2007 um zwei Drittel auf 1,3 Mrd. Euro. Die Telekom begründet dies auch mit Sondereffekten. Obermann deutete einen weiteren Stellenabbau an: Die Personalstrukturen seien "anpassungsbedürftig", sagte er.

Im operativen Geschäft kommt Europas größter Telekom-Konzern dagegen allmählich wieder in Fahrt: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) summierte sich von Jänner bis September auf 14,7 Mrd. Euro und lag damit nur noch leicht im Minus, im dritten Quartal fiel sogar ein Plus an. Insgesamt erwirtschafteten die Bonner Erlöse von 46,7 Mrd. Euro. Dabei kam jeder zweite Euro aus dem Auslandsgeschäft, das weiterhin mit der US-Mobilfunktochter der Wachstumsmotor des Unternehmens bleibt.

Obermann zeigte sich zuversichtlich, dass die Telekom das Geschäftsjahr 2007 mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 19 Mrd. Euro abschließen wird. Diese Zielgröße hat sich der Vorstand auch für 2008 vorgenommen. Die Börse honorierte das Zahlenwerk zum Handelsauftakt zunächst mit deutlichen Aufschlägen für die T-Aktie. Am Nachmittag schmolzen die Kursgewinne praktisch wieder vollständig weg. (APA)