In den Augen von Bodo Hombach, Geschäftsführer der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), sind gerade lokale und regionale Angebote der Zeitungshäuser "hoch attraktiv". Die "WAZ" hat mit "Der Westen" kürzlich ein Portal gestartet, das mehrere im Konzern erscheinende Regionalblätter zusammen bestreiten. Hombach kündigte an, dieses Online-Angebot auch mit Bewegtbildern auszustatten. Vorstellbar sei, die Journalisten bei bestimmten Themen auch mit Kameras auszustatten. Rund 50 bis 60 Redakteure seien mit dem Produkt beschäftigt. 600 Online-Angebote betreiben die Verlagshäuser deutschlandweit - 1995 waren es erst fünf.
Dass Blogs, Videoportale wie "YouTube" und von Lesern gemachte Zeitungen wie "Oh my News" in Südkorea keine Konkurrenz für journalistische Internetauftritte seien, habe sich als Erkenntnis inzwischen überall durchgesetzt, sagte Christoph Keese, Chefredakteur der "Welt am Sonntag" und von Welt Online. "Der Info-Markt wird im Netz von den Verlagshäusern dominiert. Der Wikipedia-Mechanismus, jeder kann überall mitmachen, funktioniert schon bei "Oh my News" nicht mehr, denn auch dort sind bereits 60 Redakteure beschäftigt."