Mauer für den Friedhof
Die insgesamt 652 Steine auf dem 1874 gegründeten Friedhof sind inzwischen für Besucher wieder frei zugänglich, manche Aufschrift ist nach einer Reinigung lesbar. Kommt von Sponsoren genug Geld zusammen, soll eine das ganze Areal umgebende Mauer errichtet werden.
Die Zeremonienhalle hingegen steht nicht mehr. Sie war akut einsturzgefährdet. Dieser Umstand gab letztendlich auch den Startschuss für die Renovierungsaktivitäten. Mit Unterstützung der Gemeinde wurde der "Verein zur Erhaltung des Friedhofs in Memoriam Walter Lauber" gegründet. "Weil es darum geht, die jüdischen Bürger Klosterneuburgs wieder sichtbar zu machen", wie Enzmann sagt.
Dass dies notwendig ist, um die Vertreibung der Juden in der Nazizeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hätten ihr vor allem Gespräche mit Walter Lauber vermittelt, sagt die Kommunalpolitikerin. Der vergangenes Jahr verstorbene Mann war 1938 kurz vor der Pogromnacht aus Österreich geflohen und 1945 als Soldat der U.S. Army zurückgekehrt. Seit damals lebte er wieder in Klosterneuburg: Einer von nur wenigen jüdischen Bürgern dort.