Innsbrucks "Ariadne auf Naxos" prunkt mit herrlichen Stimmen: Michelle Breedts leidenschaftlicher Komponist ist das Ereignis im kunterbunten Vorspiel, Joachim Seipp erfüllt den Musiklehrer mit Wärme. Der rüde Haushofmeister (Helmuth A. Häusler) des Herrn Neureich muss erst Manieren lernen.
Frohgemut geht's in die Pause. Doch was sich Regisseurin Elisabeth Stöppler danach an präpotenter Besserwisserei gegenüber Hofmannsthal erlaubt, ist ärgerlich: eine Zigaretten rauchende Nymphe, Bier saufende, als Sandler derb polternde Komödianten lümmeln in den Parkettreihen, denn Bettina Munzer lässt das Theater im Spiegel zur "wüsten Insel" werden. Ariadne trägt schlampigen Armenlook, emanzipiert sich und geht ihrer Wege.