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Foto: APA/dpa/Horst Ossinger
Dornbirn - Wildschweine mögen Krokus-Zwiebel. Die suchen sie mit Vorliebe auf Almwiesen. Dabei gehen sie gründlich vor. "Die Wiesen schauen aus, als hätte man sie umgeackert", schimpft Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger. Besonders arg sei die Plage im Dornbirner Berggebiet: "Sie machen in extremen Hanglagen die Grasnarbe kaputt." Abhilfe könnten nur tüchtige Jäger schaffen, meinen die Bauern, "Herr werden" sollten sie den Schweinen.

"Zauberer sind wir keine", sagt Landes-Jägermeister Michael Manhart. So einfach sei das nicht mit den Sauen, den nachtaktiven, die ständig ihren Aufenthalt wechseln. Ihre "unstete Lebensweise" mache eine Abschussplanung unmöglich, weiß Wildbiologe Hubert Schatz. "Außerdem sind sie extrem lernfähig, wenn sie merken, dass man sie jagt, werden sie immer nachtaktiver." Sind Wildschweine schlauer als Jäger? Michael Manhart: "Kommt auf den Jäger an, aber ebenbürtig sind sie uns auf jeden Fall." Deshalb müsse man zur List greifen. Etwa Wildfütterungen, die von Sauen immer wieder geplündert werden, als "Kirrung" (Lockmittel) verwenden und sie dort abschießen. Das sei zwar "hinterfotzig, aber effizient".

Auch die "Drückjagd", eine reduzierte Art der Treibjagd, bewähre sich. Aber nicht in Vorarlberg. Da kenne man sich noch nicht aus mit der Sauenjagd.

Denn Schwarzwild, eingewandert aus dem Allgäu und der Schweiz, macht sich erst seit wenigen Jahren bemerkbar. Auf 80 bis 100 Stück schätzt Hubert Schatz den Bestand, "wenig für die große Fläche, aber ein großer Schaden für die Alpwirtschaft". Für Menschen sind die wilden Schweine nicht gefährlich. Schatz: "Sie sind scheu und suchen die Deckung." (Jutta Berger/ DER STANDARD, Printausgabe, 9. November 2007)