Wien - Rund 350 Menschen haben Donnerstagabend in Wien gegen Rassismus und Antisemitismus demonstriert. Anlass war der Vorabend zum Jahrestag der Novemberpogrome. Als Ziel hatten die Demonstranten das Fritz-Stüber-Heim in Wien Ottakring, ein angeblicher Treffpunkt von Rechtsextremen. Gefordert wurde die Schließung dieses Hauses um daraus ein Zentrum für "Anti-Rassismus" zu machen. Als Zwischenstopp diente die FPÖ-Zentrale in der Wiener Innenstadt.

"Hinter den Faschisten steht das Kapital" war eine der Parolen, die auf den zahlreichen Transparenten zu lesen war. Organisiert war die Demonstration von mehreren linksgerichteten Verbindungen, die abwechselnd den Klassenkampf, einen Abschiebestopp und die komplette Aufhebung der Asylgesetze forderten. Der Weg führte zuerst vom Volkstheater quer durch Wien Josefstadt und wieder zurück, erst nach knapp 90 Minuten war die FPÖ-Zentrale erreicht.

AFP-Treffpunkt

Bei den verschiedenen Reden wurde vor "verstärkten Aktivitäten von Neonazis" in der vergangenen Zeit gewarnt. "Das sind keine harmlosen Spinner, sondern gewaltbereite Gruppen, die offenbar potente Geldgeber haben", hieß es. Im Stüberheim sollen sich Mitglieder der laut Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) rechtsextremen "Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik" (AfP) treffen."Das Stüberheim gehört geschlossen", skandierten die Demonstranten.

Vor der FPÖ-Zentrale wurde für etwa eine halbe Stunde haltgemacht. "Jetzt sind die blauen und die braunen Ratten wieder im Aufwind", hieß es dort. Das globale Ziel der Demo lautete: "Wir kämpfen nicht nur gegen die FPÖ, wir kämpfen gegen den Kapitalismus." (APA)