Tiflis - In Georgien hat die Staatsanwaltschaft zwei Oppositionsführer beschuldigt, mit russischer Unterstützung spioniert und einen Staatsstreich geplant zu haben. Zotne Gamsachurdia und Schalwa Natelaschwili hätten die georgische Regierung stürzen wollen, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Nikolos Gwaramia am Donnerstag im staatlichen Fernsehen. Nach den beiden Männern werde gefahndet. Sie hätten Kontakt mit drei russischen Geheimdienstagenten gehabt, die als Diplomaten an der russischen Botschaft in Tiflis gearbeitet hätten. Georgien hatte zuvor die Ausweisung dreier russischer Diplomaten wegen Spionagevorwürfen angekündigt.Unterdessen erklärte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) seine Besorgnis über die "Zuspitzung der innenpolitischen Lage in Georgien". Dies gelte vor allem für die "Verhängung des Ausnahmezustandes und die Schließung mehrerer Fernseh- und Radiosender". Demokratie und Rechtsstaat in dem Land müssten sich jetzt bewähren. Die deutsche Regierung appelliere an alle politischen Kräfte in Georgien, die Krise friedlich zu beenden. (APA)