Die Schließung eines Sturmflutwehrs im Rotterdamer Hafen - die erste in der Geschichte des Massenfracht-Hafens - hat vor allem den Umschlag von Früchten, Alteisen, Chemikalien und Konsumgütern beeinträchtigt. Allerdings seien nur 40 bis 50 Prozent des Hafens von der Schließung der Flutschutzbarriere beeinträchtigt gewesen, sagte ein Sprecher des größten Hafens in Europa am Freitag. Die großen Container-, Öl-, Eisenerz- und Kohle-Terminals dagegen seien im Gebiet Maasvlakte, die außerhalb der Barriere liegen. Die bewegliche Wand war in der Nacht auf Freitag vor der erwarteten schweren Sturmflut an der Nordseeküste erstmals in der Geschichte des Hafens geschlossen worden und Freitagabend wieder geöffnet.
England hatte Glück
Auch tausende Menschen im Osten Englands sind offenbar nur knapp von schweren Überschwemmungen verschont geblieben. Nur vereinzelt wurden in Küstenorten Straßen und Keller überschwemmt. Seit Donnerstagabend hatten die Behörden Tausende Bewohner der ostenglischen Küstenregionen aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Hunderte wurden in höher liegende Gebiete der Grafschaften Norfolk, Suffolk und Kent gebracht. Neben Wohnhäusern wurden auch Altenheime und Krankenhäuser evakuiert. Fast 1.000 Menschen verbrachten die Nacht in Notunterkünften.
Sicherheitshalber wurde das Flutwehr der Themse geschlossen, das London und andere Orte am Ufer des Gezeitenflusses schützt. Am Vormittag teilte die Behörde dann mit, dass die Nordsee während der Flut um etwa 2,7 Meter über den Normalpegel gestiegen sei und nicht um mehr als drei Meter, wie zuvor befürchtet worden war.
Deutschland: Windgeschwindigkeiten von über 120 km/h