Polizei nimmt nach Anschlag mit 75 Toten zwei Männer fest
Unter den Opfern befinden sich 59 Kinder und Jugendliche, fünf Lehrer und sechs Abgeordnete
Redaktion
,
Masar-i-Scharif - Drei Tage nach dem
verheerenden Bombenanschlag im Norden Afghanistans hat die Polizei des Landes zwei Verdächtige verhaftet. Dem Vorbeter einer Moschee und dem Bewohner des Stadtviertels,
in dem am Dienstag der Sprengsatz detoniert war, wird eine
Beteiligung an dem Anschlag vorgeworfen, wie der Gouverneur der
Provinz am Freitag sagte. Er äußerte sich jedoch nicht dazu, ob
die beiden Männer mit Aufständischen oder politischen
Gruppierungen in Verbindung stehen.
59 Kinder und Jugendliche unter den Opfern
Die Zahl der Opfer des bisher schwersten
Selbstmordanschlags in Afghanistan ist offiziellen Angaben zufolge
auf 75 gestiegen. Unter den Toten seien 59 Kinder und Jugendliche im
Alter von acht bis 18 Jahren und fünf Lehrer, teilte das
Bildungsministerium am Freitag mit. Sechs Abgeordnete und fünf
Leibwächter kamen bei dem Attentat am Dienstag in der nördlichen
Provinz Baghlan ebenfalls ums Leben. Den Angaben zufolge wurden 81
weitere Menschen verletzt.
Die getöteten Kinder waren Teil der Menge, die eine
Parlamentsdelegation begrüßte, die eine mit deutschen Mitteln
geförderte Zuckerfabrik nahe der Ortschaft Pul-i-Khumri, etwa auf
halber Strecke zwischen Kabul und Mazar-i-Sharif, besichtigen wollte.
Nach dem Selbstmordattentat erneuerte Bildungsminister Hanif Atmar
ein Verbot für die Versammlung von Kindern zur Begrüßung offizieller
Besucher. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Die
islamistischen Taliban, die mit Abstand die meisten Anschläge in
Afghanistan verüben, wiesen jede Verantwortung von sich. (APA/Reuters/red)
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