Bei einem Pils ist so etwas nicht möglich, hier muss man sich auf die Erinnerung (und Aufzeichnungen) verlassen. Diese werden beim Reininghaus Jahrgangspils nun bereits das sechste Jahr geführt – 2001 hat die BrauUnion zum ersten Mal ein Pilsbier für die Spitzengastronomie angeboten. Teuer genug, dass man dafür besonderen Aufwand betreiben konnte: Das Bier wird jährlich nach dem gleichen Rezept mit den gleichen Hopfensorten aus der gleichen Lage gebraut. Es handelt sich um Hopfen der Sorte Celeja aus der steirischen Hopfenbaugemeinde Leutschach.
Die Hopfenmenge wird bei einem Brauvorgang üblicherweise an der Leitsubstanz Alphasäure (die wesentlich für die Bittere des fertigen Bieres bestimmend ist) ausgerichtet. Braumeister Andreas Werner, zuständig für die Brauereien in Leoben-Göss und Graz-Puntigam, geht einen anderen Weg: Sein Braurezept für das Reininghaus Jahrgangspils geht von einer konstanten Menge an (pelletiertem) Hopfen des jeweiligen Jahrgangs aus – dadurch schwanken sowohl die Bitterwerte als auch die Aromen (neben der Alphasäure enthält der Hopfen mehr als 200 weitere Aromakomponenten) im fertigen Bier ähnlich stark wie deren Zusammensetzung in den Hopfendolden des jeweiligen Jahrgangs.