Das sind die neuesten Schätzungen der EU-Kommission, die im Rahmen der Herbstprognose am Freitag in Brüssel veröffentlicht wurden. Im Vergleich zur Frühjahrsprognose vom Mai hat Wirtschafts- und Währungskommissar Joaquín Almunia seine Schätzungen für 2008 um jeweils 0,3 Prozentpunkte zurückgenommen. Trotz des hohen Ölpreises – der in der Eurozone durch den starken Euro abgefedert wurde – und der Krise an den Finanzmärkten stehe die Wirtschaft der EU auf einem guten Fundament, sagte Almunia. Vor allem das stetige Beschäftigungswachstum mache sich nun auch in höherem Privatkonsum bemerkbar. Dieses sei im Laufe des Jahres 2007 zur wichtigsten Konjunkturstütze geworden.
Österreichs Wirtschaft sollte stärker wachsen
Für Österreich hat die EU-Kommission ihre Schätzungen gegen den Trend zum Teil deutlich angehoben: Die heimische Wirtschaft soll mit 3,3 Prozent heuer genau so stark wachsen wie im Rekordjahr 2006. Noch im Frühjahr war Almunia für Österreich von einem Wachstum von "nur" 2,9 Prozent ausgegangen. Im kommenden Jahr soll Österreichs Wirtschaft um 2,7 Prozent zulegen, 0,2 Prozentpunkte mehr, als noch im Mai erwartet wurde. Und 2009 gibt es nach Meinung der Kommission dann einen leichten Rückgang auf 2,4 Prozent – immer noch deutlich über dem Schnitt des Euroraumes von 2,1 Prozent.
Verantwortlich für die gute Konjunktur in Österreich seien vor allem boomende Anlageinvestitionen und die Exportwirtschaft, schreibt die Kommission. Unterdurchschnittlich hingegen entwickelt sich der private Konsum in Österreich, er stützt in anderen Ländern die Konjunktur besser ab. Die Arbeitslosigkeit geht in der EU weiter zurück: Das Beschäftigungswachstum betrug heuer 1,5 Prozent, was 3,6 Millionen neue Arbeitsplätze bedeutet. In den Jahren 2008 und 2009 soll das Beschäftigungswachstum auf jeweils rund ein Prozent zurückgehen, was weitere 4,5 Millionen neue Arbeitsplätze bedeuten würde.