Innsbruck - Für den "Pionier der Stammzellenforschung" Irving L. Weissmann ist die herkömmliche Strahlentherapie nicht effizient gegen Krebserkrankungen. "Sie bietet keine großen Heilungschancen, weil sie zwar den Tumor verkleinert, die Krebsstammzelle aber immun gegen die Strahlung ist", erklärte er am Rande einer Preisverleihung am Freitag in Tirol Journalisten. Weissmann erhielt von der Innsbrucker Universität den mit 15.000 Euro dotierten Ilse & Helmut Wachter Preis.

Weissmann gelang es, 1988 Blut bildende Stammzellen in Mäusen und später im Menschen zu identifizieren, zu isolieren und zu züchten. Der US-Forscher sei kein Verfechter des Verwendens von embryonalen Stammzellen, versicherte Univ.-Prof. Peter Fritsch, Vorsitzender des Vorstandes der Ilse & Helmut Wachter Stiftung.

Hintergrund

"Stammzellen sind so einfach, das ist überraschend", schilderte Weissmann. Sie ist die einzige Zelle, die sich nach ihrer Teilung wieder selbst erneuert. Sie sind der Ursprung aller Gewebe und daher potenziell ein außerordentlich vielversprechendes Hilfsmittel zur Regeneration geschädigter Organe.

Man unterscheidet embryonale und adulte Stammzellen. Die Embryonalen standen aus ethnischen Gründen seit jeher im Zentrum einer kontroversen Diskussion und sind für experimentelles Arbeiten nicht zugelassen. Die adulten Stammzellen können aus dem Körper der Patienten selbst entnommen werden. (APA)