Ungarn fürchten bei Fusion Milliardenverluste, Österreicher nicht
Redaktion
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Wien/Budapest – Zwischen dem ungarischen Mineralölkonzern Mol und der OMV bleibt der Kontakt gestört. Ungarns größter Industriekonzern empfindet das von der OMV an Bedingungen geknüpfte Übernahmeangebot noch immer als feindlich und führt nun auch ökonomische Gründe ins Treffen.
Um rund 200 bis 250 Mio. Dollar pro Jahr würde das operative Ergebnis (Ebit) geringer ausfallen, wenn es zur Fusion mit der OMV käme, sagte der Chef der Investor Relations Abteilung der Mol, Richard Benke am Freitag in Wien. Das hätten eigene Berechnungen und Kalkulationen von Analysten ergeben. Der Unternehmenswert – derzeit 15,7 Mrd. Dollar (11,8 Mrd. Euro) – würde um rund zwei Mrd. Dollar geschmälert, weil Raffinerieanteile, Tankstellen und andere Assets abzugeben seien.
"Wir sehen bei einem Zusammengehen mit der Mol Synergien von rund 400 Mio. Euro jährlich", sagte ein OMV-Sprecher dem STANDAR. "Wir können nur unser Gesprächsangebot erneuern, um offenbar bestehende Missverständnisse auszuräumen."
Die OMV ist derzeit mit 20,2 Prozent an Mol beteiligt, die Eintragung der zuletzt zugekauften gut zehn Prozent ins Aktienbuch soll kurz vor der nächsten Hauptversammlung der Mol erfolgen. Der nächste reguläre Termin dafür ist April 2008; Beobachter gehen aber davon aus, dass Aktionärsgruppen schon vorher eine außerordentliche Hauptversammlung beantragen werden. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10./11.11.2007)
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