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Mit für große deutsche Industriebetriebe (Stichwort VW-Affäre) an sich völlig unbekannten Problemen musste sich Siemens-Finanzchef Joe Kaeser diese Woche herumschlagen: Der Widerstand der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat gegen den geplanten Aktienrückkauf sei nämlich beträchtlich gewesen, räumte er am Rande einer Pressekonferenz ein: "Das war kein Kaffeekränzchen."

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David Roberts, künftiger Bawag-Generaldirektor, wehrte sich unterdessen im STANDARD-Interview heftig gegen die Bezeichnung "American-Style-Banker": "Sagen Sie das nie. Ich bin britisch. Ich habe schon in vielen Ländern Europas und Afrikas gearbeitet, aber nicht in diesem viel beschriebenen Stil der Briten, im Nadelstreif und mit Melone, das war ich nie. Mein Stil ist David-Stil."

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Melonen, ja, Melonen hätten sie versenken sollen in der Karibik. Leider waren es aber etliche Millionen, die der Bawag letztlich abgingen, die Aufarbeitung ist bekanntlich seit Juli im Wiener Landesgericht im Gange. "Warum hat man diesen Beweis nicht präsentiert?", fragte Richterin Bandion-Ortner, es ging um geheim gehaltene Unterlagen, in denen Wolfgang Flöttl angeblich seine Schuld eingestand. "Soll ich beim Herrn Nowotny einbrechen gehen?", wies der angeklagte ehemalige Bawag-Vorstand Peter Nakowitz darauf hin, dass der aktuelle Bawag-Chef seit Mitte 2006 im Besitz dieser Unterlagen gewesen sei.

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Brechen vor lachen durften die Angeklagten diese Woche auch mit Ex-Vorstand Josef Schwarzecker. Der bewies ein gehörig Maß an Einfühlungsvermögen, als er dezent andeutete, dass er in Besitz der ominösen, von Helmut Elsner bei seinem Anwalt deponierten Geheim-Vorstandsprotokolle nur gekommen wäre, wenn alle anderen in der Vorstands-"Erbfolge" ausgefallen wären: "Ich wusste nur, dass dieses Kuvert bei Neubauer war und ich keinen Zugang hatte, da hätten alle anderen sterben müssen."

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Und weil wir schon beim Sterben sind: Manfred Schell, Vorsitzender der deutschen Lokführer-Gewerkschaft GDL, konterte auf die Vorwürfe aus der Deutschen Bahn, dass der Streik der Lokführer eine "ernsthafte Bedrohung" für ganz Deutschland sei, wie aus dem NLP-Lehrbuch: "Es wird weder einer verhungern, noch wird einer erfrieren." (red)

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