"Die Welt vermittelte sich mir quasi über den Äther...", schreibt Natascha Kampusch rückblickend auf die Zeit ihrer Gefangenschaft. Ihr sei allerdings stets klar gewesen, "dass man über gewisse Themen zu einseitig und oft auch zu naiv berichtet." Ursprünglich habe sie den Medien "vertraut" und besonders öffentlich-rechtliche Berichterstattung "grundsätzlich nicht infrage" gestellt. Sie habe sich auf den "Wahrheitsanspruch" und das "journalistische Berufsethos" verlassen.
Aus dem Zusammenhang gerissen
"Dass viele Inhalte derart verdreht und Details völlig aus dem Zusammenhang gerissen werden, erschloss sich für mich zum damaligen Zeitpunkt nicht", übt Natascha Kampusch scharfe Kritik. "Qualität und Wahrheitsgehalt sind offensichtlich nicht die Leitmaximen eines jeden Journalisten respektive Mediums." Redakteure würden "Versatzstücke herauspicken" um eine "markttauglichere Story zu kreieren", Protagonisten würden sich dann nur mehr mit Mühe darin wiederfinden.
Auch über die Berichterstattungen zu ihrer eigenen Person, gibt die 19-Jährige ein Kommentar ab. "Nicht nur einmal ist es mir passiert, dass ich aus den Medien vermeintliche Tatsachen über mich erfuhr, von denen ich überhaupt nichts wusste."
"Auch ausgezeichnete Vertreter"