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Sieben Tagen nach der Operation geht es der zweijährigen Lakshmi nach Angaben der Ärzte gut.

Foto: AP/Sparsha Hospital
Neu Delhi - Knapp eine Woche nach einer aufwändigen Operation zur Entfernung von je zwei überzähligen Armen und Beinen hat sich das indische Mädchen Lakshmi am Dienstag erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Die Zweijährige lag im Arm ihres Vaters, hielt einen Keks in der Hand und schien gesund und aufgeweckt zu sein. Ihre Beine waren noch eingegipst. Lakshmi wurde am vergangenen Mittwoch operiert: 24 Stunden dauerte der Eingriff, 30 Ärzte waren daran beteiligt.

"Sie erholt sich sehr gut. Lakshmi ist jetzt nicht mehr in Gefahr", sagte Chefchirurg Sharan Patil in der südindischen Stadt Bangalore. Sie reagiere gut auf die Behandlung und müsse daher nicht länger auf der Intensivstation bleiben, erklärte Patil.

Ischiopagus

Lakshmi, benannt nach einer vierarmigen Hindu-Göttin, war im Mutterleib mit einem Zwilling zusammengewachsen, der sich nicht weiterentwickelt hat. So übernahm sie dessen Glieder und auch Organe wie Nieren und Magen. Die seltene Missbildung wird in der Medizin als Ischiopagus bezeichnet. Das kleine Mädchen konnte bisher weder aufstehen noch laufen. Auf diese Art zusammengewachsene Zwillinge kommen im Durchschnitt nur bei jeder 200.000. Geburt vor, 70 Prozent davon sind Mädchen. Zwischen 5 und 25 Prozent überleben die ersten Lebensjahre.

In ihrem Dorf wurde Lakshmi als Göttin verehrt. Andere wollten Geld mit ihrer Missbildung machen. So versteckten die Eltern ihre Tochter, nachdem ein Zirkus versuchte hatte, das Mädchen zu kaufen, wie die "Hindustan Times" berichtete. (APA/dpa)