Geheimnis um höchstenergetische kosmische Strahlung vor Auflösung
Die sehr energiereichen Teilchen stammen wahrscheinlich aus Schwarzen Löchern benachbarter Galaxien
Redaktion
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Washington - Woher die höchstenergetischen kosmischen Teilchen kommen, ist ein knapp hundert Jahre altes Problem, das nun vor der Auflösung stehen könnte. "Wir sind einen großen Schritt dabei vorangekommen, das Geheimnis der Beschaffenheit und des Ursprungs der höchstenergetischen kosmischen Strahlung zu lösen, die im Jahr 1938 zuerst von dem französischen Physiker Pierre Auger entdeckt wurde", zitiert das US-Wissenschaftsmagazin "Science" (Ausgabe vom 9. November) den Physik-Nobelpreisträger James Cronin (1980) von der Universität Chicago. Demnach stammt die energiereiche Strahlung wahrscheinlich aus Schwarzen Löchern benachbarter Galaxien. Diese Entdeckung öffne ein Fenster ins nahe gelegene Universum, sagte Alan Watson von der Universität Leeds in Großbritannien.
Die neuen Erkenntnisse stammen von internationalen Forschungsarbeiten am Pierre Auger-Observatorium in Argentinien. Dort, wo 1000 Kilometer westlich von Buenos Aires in der Pampa Amarilla das größte Messfeld der Welt zur Untersuchung der kosmischen Strahlung entsteht, wurde aus den Ankunftsrichtungen der sehr energiereichen Teilchen aus dem Weltraum auf das Abbild der Verteilung von so genannten Aktiven Galaxienkernen am Himmel geschlossen. Der Weg der Teilchen weist aus unserer Milchstraße hinaus zu fernen Galaxien, in denen vermutlich aktive Schwarze Löcher die Quelle für die extremen Teilchenenergien sind. Jedes dieser Schwarzen Löcher besteht aus einer äußerst kompakten Materieansammlung mit bis zu über hundert Millionen Sonnenmassen.
Hintergrund
Kosmische Strahlen werden vorwiegend aus Protonen, aber auch Elektronen und vollständig ionisierten Atomen gebildet. Sobald sie auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen, entsteht ein Schauer sogenannter Sekundärteilchen, von denen ein geringer Teil die Erdoberfläche erreicht.
Das Auger-Observatorium in Argentinien beobachtet im Wesentlichen den Südhimmel. Die Beobachtung des gesamten Himmels erfordert eine zweite Anlage auf der Nordhalbkugel, wofür ein geeigneter Standort in Südost-Colorado in den USA identifiziert worden ist. (APA/red)
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