Internationaler Bildungsvergleich
Ohne einen Verweis auf die zum dritten Mal durchgeführte internationale Bildungsvergleichsstudie PISA (Programm for International Student Assessment) kommt zumindest in Österreich mittlerweile kaum eine bildungspolitische Wortmeldung aus. 2001 war die Studie, die die Kompetenzen von 15- bzw. 16-jährigen Schülern auf den Gebieten Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften abfragt, erstmals vorgestellt worden. Schwerpunkt damals war Lesen, Österreich belegte einen Platz im Mittelfeld. Drei Jahre später (Schwerpunkt Mathematik) folgte dann der Schock: Die heimischen Schüler erreichten zwar noch immer einen Mittelfeldplatz, rutschten aber rangmäßig weit zurück.
Später errechneten Statistiker, dass sich die Leistungen der Österreicher "nur" in den Naturwissenschaften signifikant verschlechtert hatten. Die anderen "Verschlechterungen" beruhten auf einer Stichprobenverzerrung sowie anderen statistischen Bewertungen - kurz gesagt: Die heimischen Schüler waren bereits bei PISA 2000 schon "schlechter" als zunächst angenommen.
5.000 SchülerInnen gestestet
Präsentiert wird die Studie wieder vom Leiter des Projektzentrums für Vergleichende Bildungsforschung (ZVB), Günter Haider. Gewechselt hat hingegen die Adressatin: Statt Elisabeth Gehrer muss nun Claudia Schmied als ressortverantwortliche Ministerin die Ergebnisse interpretieren, erklären und bewerten. Sie kann dies quasi aus der ersten Reihe fußfrei - zur Zeit der Abnahme der Tests im Frühjahr 2006 war sie noch nicht in der Politik.
Für PISA wurden im April und Mai 2006 in Österreich rund 5.000 Schüler des Jahrgangs 1990 getestet. Gelöst werden mussten in den drei Testkategorien Lesen, Mathe und Naturwissenschaften sowohl Multiple-Choice-Aufgaben als auch kurze sowie komplexe offene Aufgaben. Ähnlich lief es bei der von der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) durchgeführten PIRLS-Studie, für die im gleichen Zeitraum rund 4.500 Kinder in der vierten Klasse Volksschule im Lesen getestet wurden. Auch sie mussten Multiple-Choice- und offene Aufgaben lösen.
PISA und PIRLS