Deutschlands zweitgrößter Internetanbieter United Internet hat seine Wachstumsschwäche im DSL-Geschäft überwunden. Der Inhaber der Marken 1&1 und Web.de konnte im dritten Quartal deutlich mehr DSL-Kunden gewinnen und steigerte erneut Umsatz und Ergebnis. Bis Jahresende könnte das Unternehmen das Ziel von 500.000 Neukunden im Geschäft mit schnellen Internetanschlüssen noch knapp erreichen, sagte Firmenchef Ralph Dommermuth der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.

Mit 120.000 DSL-Anschlüssen im dritten Quartal gewann United Internet in den ersten neun Monaten 270.000 DSL-Kunden hinzu. "Das vierte Quartal ist das stärkste Quartal, und man sieht, dass es kontinuierlich hoch geht", sagte Dommermuth. "Ob wir am Ende des Jahres dann 200.000 oder 230.000 dazubekommen, ist aber letztendlich nicht kriegsentscheidend."

Ein später Start von Kombiangeboten aus Internet- und Telefonanschluss hatte dem Unternehmen zuletzt das DSL-Neugeschäft verhagelt. "Im zweiten Quartal lagen wir voll daneben, weil wir kein Komplettangebot hatten", räumte Dommermuth ein. United Internet hatte erst im Juli mit solchen Paketen auf entsprechende Angebote von Konkurrenten wie der Telekom, Arcor und Versatel reagiert.

Das DSL-Geschäft ist zusammen mit dem Internetportal- und dem Webhosting-Geschäft größter Umsatzträger von United Internet. Der Erlös stieg auch dank des starken Geschäfts mit der Vermietung von Server-Kapazitäten (Web-Hosting) im Quartal um gut ein Viertel auf 375,1 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn legte gut 13 Prozent auf 60,1 Millionen Euro zu.

Den Aktionären stellte Dommermuth eine höhere Dividende in Aussicht: "Wir würden gerne eine höhere Dividende zahlen, aber das muss natürlich vom Aufsichtrat genehmigt werden. Unsere Spanne bleibt 20 bis 40 Prozent vom Gewinn." Die im Technologieindex TecDax gelistete Aktie legte gegen den Gesamtmarkt rund zwei Prozent zu.(Reuters)