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Foto: APA/dpa/Ulrich Perrey
Wien - Am Martinstag füllen Enten und Gänse wieder die Kühltruhen der Supermärkte und die heimischen Bratentöpfe. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" warnte in einer Aussendung davor, dass ein Teil dieser Tiere aus grausamer Stopfleberproduktion stamme. "Viele österreichische Supermärkte verkaufen Geflügelfleisch aus der Stopfleberproduktion", sagt Iring Süss, Kampagnenleiter bei "Vier Pfoten".

Abfallprodukt

"Wir verhandeln mit den Lebensmittelketten und haben bereits erste Erfolge: Rewe und Spar haben zugesichert, auf den Verkauf von Stopfleberfleisch verzichten zu wollen. Bis zum Martinstag habe sich die Situation aber trotz des erfolgreichen Kampagnenstarts noch nicht verändert. Die Konsumenten könnten weiterhin nicht klar erkennen, ob ihr 'Gansl' nicht ein Abfallprodukt der Stopfmast ist."

Neben der Fettleber sei das Fleisch der gequälten Tiere ein wichtiges Standbein der Stopfleberindustrie. Das minderwertige, verfette Fleisch von rund einer halben Millionen Enten und Gänsen werde an Supermärkte, Restaurants und Wochenmärkte in Österreich geliefert, kritisiert die Tierschutzorganisation.

Schwer zu prüfen

Der Kunde hat bisher keine Möglichkeit zu prüfen, woher das Tier kommt. Nur ein Code auf dem Etikett zeigt, aus welchem Land und Betrieb das Fleisch stammt. Mit einer von "Vier Pfoten" erstellten Liste kann der Verbraucher künftig überprüfen, ob die Ente aus ungarischer oder französischer Stopfmast stammt. In vielen EU-Ländern, auch in Österreich, ist die Stopfmast verboten. Das Geschäft blühe dennoch - über den Handel vor allem mit Ungarn, das nach Frankreich zweitgrößter Produzent von Stopfleber ist. Die nun laufende "Vier Pfoten"- Kampagne fordert ein Verkaufsverbot für Fleisch aus Stopfmast in Österreich. (red)