Wien/Klagenfurt - Die Wiener Austria hat heute die Chance in der der T-Mobile-Bundesliga wieder die Tabellenführung zurückzuerobern. Dazu ist nur ein Remis im Auswärtsspiel gegen die Austria in Kärnten erforderlich, da Rapid und LASK punktegleich mit den Violetten vor eben diesen liegen.

Doch Vorsicht vor Prognosen ist angebracht. Die Wiener kämpfen nicht nur gegen die Bordeaux-Strapazen und den Namensvetter, sondern auch gegen die eigene schwarze Serien. Sie sind seit 7. Oktober (2:1-Heimsieg gegen SV Ried) in fünf Pflichtspielen (inklusive UEFA-Cup) sieglos und haben ihre drei Saison-Niederlagen jeweils auswärts und gegen die sogenannten "Kleinen" in Klagenfurt, Innsbruck und Altach kassiert. Zähler benötigen beide Austria-Teams. Die Wiener wollen auch nach der 19. Runde vorne sein und die Klagenfurter (Saison-Heimbilanz 3-3-3) den Anschluss in der Tabelle nicht noch mehr verlieren.

Walter Schachner, früher als Aktiver und Feldherr für die Wiener tätig, sieht nach drei sieglosen Runden dem Spiel seines Tabellenvorletzten optimistisch entgegen. "Wenn wir die Leistung wie gegen Sturm Graz wiederholen können, dann ist alles möglich. So wie wir Sturm beherrscht haben, war es unser bestes Saison-Spiel", sagt der Steirer, der Chiquinho besonders lobte. Er bringe als Brasilianer Linie ins Spiel, doch könne er aufgrund seiner langen Verletzungspause das Tempo noch nicht 90 Minuten gehen.

Das Klagenfurter Lazarett lichtet sich. Bis auf Ketelaer und Hauser stehen Schachner, der am Donnerstag im Wiener Happel-Stadion Austria - Bordeaux sah, alle Spieler zur Verfügung. Kollmann befindet sich auch wieder im Kader, lediglich hinter dem Einsatz von Krajic (Lungenprobleme) steht ein Fragezeichen. Dass die Gäste, die ihre erste von drei Saison-Auswärtsniederlagen in Klagenfurt (1:2) erlitten haben, vorsichtiger zu Werke gehen könnten, glaubt der Kärnten-Trainer nicht: "Die Austria kann nicht vorsichtig spielen. Aber natürlich wird ein Respekt vor uns da sein, sie darf sich keine weiter Niederlage leisten."

Übrigens der bisher jüngste Erfolg der Wiener Violetten, die in dieser Saison eine ausgeglichene Auswärtsbilanz (3-3-3) aufweisen, in Klagenfurt datiert vom 23. Februar 2003. Damals hatten Janocko, Gilewicz und Parapatits mit ihren Toren die Gäste gegen den damaligen Kärntner Oberhaus-Verein zum einem 3:1 geschossen. Gegen ein solches Resultat hätte Georg Zellhofer am Sonntag nichts einzuwenden. "Wir haben unser Einstandsgeschenk zur Eröffnung des neuen Stadions vor über 22.000 Zuschauern schon abgeliefert", sagte Austria-Manager Markus Kraetschmer in Erinnerung an das 1:2 am 16. September.

"Wir brauchen wieder ein Erfolgserlebnis, müssen keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern effizient auftreten, unsere Torchancen nützen und bis zum Schlusspfiff konzentriert sein. Jedem ist die schwierige Aufgabe bewusst. Wenn es uns nicht gelingt, die Kurve zu kratzen, haben wir es nicht verdient, an der Tabellenspitze zu stehen", meinte Kraetschmer und wies damit auch auf die späten Tore in Altach und gegen Bordeaux hin. Er erwartet die ebenfalls unter gewissen Druck stehenden Gegner aggressiv und körperbetont spielend.

Er sieht die restlichen Runden bis zur Winterpause als entscheidende Liga-Phase. Weil dann im Frühjahr nur mehr 13 Spiele zu absolvieren sind. "Daher müssen wir jetzt, wo es knapp ist, die Weichen stellen. Wir fahren nach Kärnten, um mit drei Zähler zurückzukommen", so der 35-Jährige Austria-Funktionär. Die Mannschaft besitze Qualität, der Vorstand habe volles Vertrauen. (APA)

SONNTAG:

  • Austria kelag Kärnten - Austria Magna
    (Klagenfurter Hypo Group Arena, 15.30 Uhr/live ORF 1 und Premiere, SR Prammer). Ergebnisse 2006/07: keine; 2007/08: 0:1 (a), 2:1 (h)

    Kärnten: Schranz - Plassnegger, Weber, Ortlechner, Prawda - Wolf, Ledwon, Chiquinho, Krajic/Zakany - Mössner/Fidjeu-Tazemeta, Junuzovic. Ersatz: Lienhart - Chaile, Bubenik, Hinum/Riedl, Kollmann Fraglich: Krajic (Lungenprobleme) Es fehlen: Ketelaer, Hauser (beide rekonvaleszent)

    Austria: Safar - Ertl/Standfest, Bak/Ertl, Schiemer, Majstorovic - Standfest/Mair, Metz, Sariyar, Acimovic - Kuljic/Lafata, Lafata/Aigner. Ersatz: Fornezzi - Troyansky, Gercaliu, Sulimani, Lasnik, Pichlmann/Okotie Fraglich: Kuljic (Waden- und Achillessehnen-Probleme), Bak (Prellung des Wadenbein-Köpfchen) Es fehlen: Blanchard, Vachousek, Radomski (alle verletzt)