Frankfurt - Das Tauziehen zwischen der österreichischen A-Tec und der Norddeutschen Affinerie (NA) um die Neuordnung der europäischen Kupferindustrie hat sein erstes Opfer gefordert. NA-Vorstandschef Werner Marnette hat am Freitag überraschend seinen vorzeitigen Rücktritt bekanntgegeben. Der Aufsichtsrat habe in seiner heutigen Sitzung dem Wunsch Marnettes "entsprochen, ihn in beiderseitigem Einvernehmen von seinen Aufgaben zu entbinden", hieß es in einer knappen Aussendung der größten Kupferhütte Europas. Gründe wurden keine genannt.In dem seit Monaten dauernden Konflikt zwischen der NA und ihrem größten Einzelaktionär A-Tec hatten Marnette und A-Tec-Chef Mirko Kovats im September eine Einigung erzielt, die Aufsichtsratspräsident Ernst Wortberg jedoch später abgelehnt hatte. Deutsche Medien sprachen damals von einer "Brüskierung Marnettes" durch das Kontrollgremium. Eine Gruppe von NA-Kleinaktionären um den Münchner Rechtsanwalt Ralf Schryvers warf dem NA-Aufsichtsrat im Internet auf www.wir-sind-die-na.de vor, dass "für das Unternehmen wichtige Entscheidungen auf dem Altar persönlicher Befindlichkeiten geopfert werden". (APA/Reuters)