Atombomben
Südafrika
Bewaffnete stürmten Atomforschungszentrum
In Pelindaba wurden zu Apartheid-Zeiten Atombomben gebaut
Johannesburg - Schwerbewaffnete Männer haben das
Kontrollzentrum von Südafrikas Atomforschungszentrum Pelindaba
gestürmt und dort einen Techniker schwer verletzt. Zwei der vier
Bewaffneten hätten sich Zugang zu einem elektronisch gesperrten
Kontrollraum der Anlage nahe Pretoria verschafft und seien auf die
Instrumententafel zugestürmt, zitiert die Zeitung "Saturday Star" am
Samstag den Techniker. Ein Polizeisprecher bestätigte die Aufnahme
von Ermittlungen. Festnahmen habe es bisher nicht gegeben. Der
Vorfall hatte sich bereits am Donnerstag ereignet. Unklar blieben die
Motive der unerkannt geflohenen Täter.
In Pelindaba waren zur Zeit des Apartheidregimes mehr als sechs
Atombomben gebaut worden, die aber noch vor der demokratischen Wende
entschärft worden waren. Das waffentaugliche Uran befindet sich nach
offiziell unbestätigen Angaben unter internationaler Aufsicht noch
heute auf dem Gelände der Anlage und wird für medizinische Zwecke zur
Herstellung von Isotopen genutzt. Oppositionspolitiker kritisierten
den Zwischenfall als ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit des
Landes. "Wenn Pelindaba etwa in die Hände von Terroristen fallen
würde, könnte dies die Sicherheit des gesamten Landes gefährden",
erklärte die Abgeordnete Dianne Kohler Barnard von der Demokratischen
Allianz. (APA/dpa)