Der designierte Chef des weltgrößten
Medienkonzerns Time Warner, Jeffrey Bewkes, wird ein Jahresgehalt
inklusive Festbonus von mindestens zehn Millionen Dollar (6,81 Mio.
Euro) erhalten. Der Fünfjahresvertrag des bisherigen Konzernvizes
sieht ein Grundsalär von 1,75 Millionen Dollar und einen Zielbonus
von 8,5 Millionen Dollar vor. Dies geht aus von Time Warner bei der
US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokumenten hervor.Hinzu kommen nochmals ebenso hohe mögliche weitere Zahlungen: So
kann der 54-Jährige bei dauerhaftem Erfolg seinen jährlichen
8,5-Millionen-Bonus verdoppeln. Zusätzlich soll er Aktien-Optionen
erhalten, die zum derzeitigen Kurs knapp 16,5 Millionen Dollar wert
sind.
Bewkes folgt Parsons
Bewkes wird zum Jahreswechsel den scheidenden Konzernchef Richard
Parsons ablösen. Parsons (59) bleibt bis auf weiteres Vorsitzender
des Verwaltungsrates. Nachfolger Bewkes hat sich aber den Angaben
zufolge festschreiben lassen, dass er selbst Vorsitzender des
Aufsichtsgremiums wird oder andernfalls seinen Vertrag auflösen kann.
Mit dem zusätzlichen Job würde Bewkes' Grundgehalt auf zwei Millionen
Dollar steigen.
In den USA haben Konzernchefs häufig beide Spitzenpositionen inne.
Dies gibt ihnen eine große Machtfülle. Allerdings beklagen immer
wieder Kritiker dieses Modells, dass die Kontrolle des Managements
dadurch zu kurz komme. Unabhängig davon soll Bewkes ein Paket von
Aktien-Optionen bekommen, die zum derzeitigen Kurs mehr als 16
Millionen Dollar wert sind.
Verkauf von Konzernteilen?
An der Wall Street werden von Bewkes grundsätzliche strategische
Entscheidungen zur Zukunft des Medienriesen erwartet, dessen
Aktienkurs im laufenden Jahr stetig nach unten ging. Experten
spekulieren über den lukrativen Verkauf von Konzernteilen wie der
bereits börsennotierten Kabelsparte und eine Konzentration auf das
Kerngeschäft.
Zum Medienriesen Time Warner gehören neben AOL unter anderem
Filmstudios wie Warner Bros., Print-Titel wie die Magazine "Time" und
"Fortune" sowie zahlreiche Kabel-TV-Sender. Überdies ist der Konzern
noch immer mehrheitlich am börsennotierten zweitgrößten
US-Kabelnetzbetreiber Time Warner Cable beteiligt. (APA/dpa)