Seitens der Bank gab es eine vorgegebene Preisspanne von 400 bis 500 Millionen Euro. Die Immofinanz könnte, nachdem sich ihr Kurs (Freitag: 7,54 Euro) in den vergangenen Monaten nahezu halbiert hat, eine Erfolgsmeldung gut brauchen. Die Sigma-Holding soll zur Finanzierung des Deals über eine Bankgarantie der Hessischen Landesbank verfügen. Zudem soll die Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien die Transaktion mitfinanzieren.
Von den ausländischen Anbietern habe sich die US-Beteiligungsgesellschaft Apollo (sie erwarb unter anderem in Deutschland heuer von Metro die Immobilien von zwölf Kaufhof-Filialen) zurückgezogen. Größtes Hindernis für die ausländischen Anbieter ist das komplizierte österreichische Mietrecht. Gar nicht erst mitbieten durfte hingegen die Immobilien-Tochter der Nationalbank, IG-Immobilien.
"Komplexe Materie"
Involvierte kritisieren, dass es über die Immobilien so gut wie keine Dokumentation gebe, "die Materie sei wahnsinnig komplex", heißt es. Zudem sind etliche der Wiener Innenstadt-Häuser, die die Ex-Gewerkschaftsbank verkauft, mit Altlasten beschwert. Die Bawag-Zentrale im Gebäudekomplex Tuchlauben/Seitzergasse etwa: Dort kämpft die Bawag um das Penthouse Ruth Elsners. Neben prominenten Bewohnern wie Walter Flöttl und Fritz Verzetnitsch hat Bawag-Pensionist Karl Hirschmann eine günstige Mietwohnung samt Kaufoption. Josef Schwarzecker, angeklagter Ex-Vorstand hat auf die Kaufoption für seine Wohnung in der Wiener Kärntnerstraße im Vorjahr verzichtet.