Wien - Heute, Montag, endet zu Mittag die Angebotsfrist für die 17 zum Verkauf stehenden Immobilien der Bawag PSK. Zu den prominentesten heimischen Interessenten zählen die Immofinanz und die Sigma-Holding des Tirolers Bauherrn Rene Benko. Die Angebote dürften über 400 Millionen Euro liegen.

Seitens der Bank gab es eine vorgegebene Preisspanne von 400 bis 500 Millionen Euro. Die Immofinanz könnte, nachdem sich ihr Kurs (Freitag: 7,54 Euro) in den vergangenen Monaten nahezu halbiert hat, eine Erfolgsmeldung gut brauchen. Die Sigma-Holding soll zur Finanzierung des Deals über eine Bankgarantie der Hessischen Landesbank verfügen. Zudem soll die Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien die Transaktion mitfinanzieren.

Von den ausländischen Anbietern habe sich die US-Beteiligungsgesellschaft Apollo (sie erwarb unter anderem in Deutschland heuer von Metro die Immobilien von zwölf Kaufhof-Filialen) zurückgezogen. Größtes Hindernis für die ausländischen Anbieter ist das komplizierte österreichische Mietrecht. Gar nicht erst mitbieten durfte hingegen die Immobilien-Tochter der Nationalbank, IG-Immobilien.

"Komplexe Materie"

Involvierte kritisieren, dass es über die Immobilien so gut wie keine Dokumentation gebe, "die Materie sei wahnsinnig komplex", heißt es. Zudem sind etliche der Wiener Innenstadt-Häuser, die die Ex-Gewerkschaftsbank verkauft, mit Altlasten beschwert. Die Bawag-Zentrale im Gebäudekomplex Tuchlauben/Seitzergasse etwa: Dort kämpft die Bawag um das Penthouse Ruth Elsners. Neben prominenten Bewohnern wie Walter Flöttl und Fritz Verzetnitsch hat Bawag-Pensionist Karl Hirschmann eine günstige Mietwohnung samt Kaufoption. Josef Schwarzecker, angeklagter Ex-Vorstand hat auf die Kaufoption für seine Wohnung in der Wiener Kärntnerstraße im Vorjahr verzichtet.

Die Entscheidung, wer den Zuschlag für die Immobilien erhält, wird für den 21. Dezember erwartet. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.11.2007)