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Der linksgerichtete UNO-Spitzendiplomat Danilo Türk (Bild links) hat die slowenische Präsidentenwahl in einer Stichwahl gegen seinen rechtsgerichteten Kontrahenten (Bild rechts) Lojze Peterle gewonnen.

Foto: REUTERS/SRDJAN ZIVULOVIC
Laibach - Danilo Türk (55) wird neuer Präsident Sloweniens. Der linksgerichtete frühere UNO-Spitzendiplomat erzielte am Sonntag mit 68,26 Prozent der Stimmen einen Erdrutschsieg gegen den konservativen Ex-Premier Lojze Peterle. Der Sieger des ersten Wahlgangs vor drei Wochen landete in der Stichwahl bei 31,74 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 58 Prozent.

Denkzettel für Jansas Mitte-Rechts-Regierung

Peterle wertete sein Ergebnis als Denkzettel für die Mitte-Rechts-Regierung, die ihn unterstützt hatte. "Der Wunsch nach etwas Neuem war sehr stark", sagte Türk am Wahlabend. Die klare Niederlage Peterles, der bis zur ersten Wahlrunde vor drei Wochen als haushoher Favorit gegolten hatte, ist auch eine schallende Ohrfeige für die ihn unterstützende Mitte-Rechts-Regierung von Premier Janez Jansa, die im ersten Halbjahr 2008 die EU-Ratspräsidentschaft führen wird.

Türk kündigte an, er werde "werde ein Präsident sein, der verbindet". Sein Vorgänger Janez Drnovsek, der auf eine Kandidatur für eine zweite Amtszeit verzichtet hatte, war in den vergangenen Monaten in einem Dauerclinch mit Jansa gelegen.

Der Völkerrechtsprofessor Türk ist ein politischer Quereinsteiger. Er lebte von 1992 bis 2005 in New York, wo er zunächst slowenischer UNO-Botschafter und dann Stellvertreter von UNO-Generalsekretär Kofi Annan war. Der krebskranke Staatspräsident Janez Drnovsek (57) hatte auf eine Kandidatur für eine zweite Amtszeit verzichtet. Er soll am 23. Dezember die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger übergeben. (APA)

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