Bild nicht mehr verfügbar.

Die Ankündigung Musharrafs sei "ein positiver Schritt", reiche aber noch nicht zur Beilegung der politischen Krise im Land, sagte Bhutto.

Foto: EPA/Rahat Dar
Lahore/New York - Die pakistanische Oppositionsführerin Benazir Bhutto hat den Dialog mit dem Militärmachthaber Pervez Musharraf über eine Teilung der Macht abgebrochen. "Es wird keine Gespräche mehr geben, ich habe meine Politik geändert", sagte die Vorsitzende der Pakistanischen Volkspartei (PPP) und ehemalige Regierungschefin am Montag vor Journalisten in Lahore.

Bhutto rief für Dienstag erneut zu einem "langen Marsch" auf, der in Lahore starten soll und sich gegen den von Musharraf verhängten Ausnahmezustand richtet.

"Zynische Beruhigungspille"

Menschenrechtler kritisierten unterdessen die Ankündigung des pakistanischen Präsidenten. Das Versprechen baldiger Wahlen sei nichts als eine "zynische Beruhigungspille", um Kritiker des Ausnahmezustands zum Schweigen zu bringen, erklärte die Organisation Human Rights Watch in New York.

"Echte Wahlen in Pakistan sind nicht möglich, solange die Verfassung außer Kraft gesetzt bleibt." Ähnlich äußerte sich Bhuttos Mann Asif Ali Zardari: Musharrafs Ankündigung sei nur "eine Taktik, um Zeit zu gewinnen", sagte er der Nachrichtenagentur AFP telefonisch aus Dubai.

Mit Blick auf eine mögliche Eskalation arbeiten die USA nach einem Zeitungbericht an Plänen zur Sicherung der pakistanischen Atomwaffen. Das Problem sei allerdings die begrenzte Kenntnis der US-Behörden über die genaue Lage der Waffenlager, zitierte die "Washington Post" am Sonntag einen ehemaligen US-Regierungsmitarbeiter.

"Wir können nicht mit Sicherheit sagen, wo sie sind." Ein Versuch, sich der Nuklearwaffen zu bemächtigen, könne deshalb schnell im Chaos enden, räumte er ein.(APA/AFP)