Angesichts der drohenden Verschärfung der Bahnstreiks hatten zuvor schon andere Politiker den Druck auf die Tarifparteien erhöht, rasch zu einer Einigung zu kommen. Der deutsche Wirtschaftsminister Michael Glos und Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee appellierten an die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zugleich warnten sie vor schweren volkswirtschaftlichen Folgen durch weitere Ausstände.
Ultimatum
Die Lokführergewerkschaft GDL hat dem Unternehmen inzwischen ein neues Ultimatum bis Montag Mitternacht gestellt. Liegt bis dahin kein neues Angebot vor, werde es außer im Güter- auch im Fern- und Nahverkehr Arbeitsniederlegungen geben, hieß es.
Im Laufe des Tages will die GDL über mögliche weitere Streiks entscheiden. "Wir werden das Thema heute sicher erörtern", sagte ein GDL-Sprecher am Montag in Frankfurt. Er betonte jedoch: "Der Bahnvorstand hat heute noch den ganzen Tag Zeit, ein neues Angebot vorzulegen." Bislang gebe es aber keine Signale der Arbeitgeberseite. Der GDL-Vorsitzende Manfred Schell hatte am Wochenende angedroht, es könnte bereits ab Dienstag zu neuerlichen Arbeitsniederlegungen im Güter- und Personenverkehr kommen.
Erst Samstagfrüh war ein 42-stündiger Streik im Güterverkehr beendet worden. In dem seit Monaten festgefahrenen Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn fordert die GDL einen eigenständigen Tarifvertrag für das Fahrpersonal und bis zu 31 Prozent mehr Geld.
Ruf nach unbefristetem Streik