Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei hohem Volumen mit Verlusten beendet. Der ATX fiel um 66,81 Punkte oder 1,48 Prozent auf 4.433,54 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 79 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 4.513 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17:30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,13 Prozent, DAX/Frankfurt -1,50 Prozent, FTSE/London -1,16 Prozent und CAC-40/Paris -0,93 Prozent.

Nach einem behaupteten Start folgte der Markt rasch dem schwachen internationalen Börsenumfeld ins Minus und baute die Verluste bis am Nachmittag weiter aus. Für Bewegung in Wien sorgten dabei die zahlreichen in der Früh veröffentlichten Drittquartalszahlen. So kamen A-Tec und bwin nach ihren Ergebnispräsentationen kräftig unter die Räder.

A-Tec deutlich im Minus

A-Tec schlossen nach ihrem Kursrutsch mit einem deutlichen Minus von 15,71 Prozent auf 107,80 Euro (211.634 gehandelte Stück in Einfachzählung). A-Tec hatte zwar Ergebnisrückgänge vermeldet, die Analystenerwartungen wurden aber dennoch teilweise übertroffen. Goldman Sachs hat nach den Zahlen das Kursziel für die A-Tec-Aktie bereits von 198 auf 180 Euro gesenkt. Die Empfehlung "Buy" wurde zwar bestätigt, die Aktie aber gleichzeitig von der "Conviction Buy List" der Bank gestrichen.

Am Markt herrschte Rätselraten über die Hintergründe der Kursverluste. Ein Analyst vermutete einen möglichen Zusammenhang mit der laut Medienberichten drohenden Klage eines britischen Investmentfonds.

Laut der Freitag erscheinenden Ausgabe des Magazins "Format" hat ein ungenannter britischer Fonds Klage gegen den A-Tec-Vorstand eingebracht, mit dem Vorwurf, er habe ohne Genehmigung der Hauptversammlung einen "existenzbedrohenden Einkauf" im Kupfergeschäft getätigt. Analysten zufolge dürfte eine derartige Klage aber rechtlich haltlos sein.

Bwin fielen

bwin fielen nach Vorlage der Neunmonatsergebnisse um 11,08 Prozent auf 23,12 Euro (476.572 Stück). Nachdem der Internet-Sportwettenanbieter im Halbjahr die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft hatte, ergab sich im dritten Quartal wieder ein Nachsteuerverlust von 5,1 Mio. Euro. Auch Flughafen Wien fielen nach der Veröffentlichung ihrer Quartalsergebnisse ins Minus und schlossen 3,01 Prozent schwächer bei 77,01 Euro (64.474 Stück).

Unter den ATX-Schwergewichten zeigten sich die Bank-Werte sehr schwach: Raiffeisen fielen um 2,62 Prozent auf 102,20 Euro (388.456 Stück). Erste Bank verloren 2,22 Prozent auf 49,32 Euro (1.661.504 Stück). Belastet wurde der ATX zudem von voestalpine, die Aktie fiel um 3,55 Prozent auf 50,60 Euro (908.784 Stück).

Größere Verkäufe verbuchten Händler auch in Immofinanz. Die Aktie verlor bei hohem Volumen 2,27 Prozent auf 6,45 Euro (9.219.690 Stück). Aktienhändler begründeten das Minus der Immofinanz mit der begebenen Wandelanleihe und dem damit drohenden Verwässerungseffekt für bestehende Aktionäre.

Gegen den allgemeinen Markttrend gesucht waren OMV und gingen mit einem Plus von 1,61 Prozent auf 50,50 Euro aus der Sitzung (1.158.229 Stück). Die von der OMV vorgelegten Ergebnisse wurden am Markt positiv aufgenommen. Unter den wenigen weiteren Gewinnern fand sich die Post mit einem Plus von 2,97 Prozent auf 22,85 Euro (160.845 Stück).

Die zehn größten Kursgewinner:

1. HIRSCH SERVO AG +4,81 Prozent

2. OESTERR. POST AG +2,97 Prozent

3. PANKL RACING SYSTEMS AG +2,27 Prozent

4. OMV AG +1,61 Prozent

5. AGRANA BETEILIGUNGS-AG +1,46 Prozent

6. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG +1,42 Prozent

7. FRAUENTHAL HOLDING AG +1,17 Prozent

8. MEINL EUROPEAN LAND LTD. +1,11 Prozent

9. EYBL INTERNATIONAL AG +0,76 Prozent

10. ANDRITZ AG +0,49 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer:

1. A-TEC INDUSTRIES AG -15,71 Prozent

2. BWIN INT. ENTERT. AG -11,08 Prozent

3. WEBFREETV.COM MULTIMEDIA AG -6,58 Prozent

4. RHI AG -6,31 Prozent

5. ECO BUSINESS-IMMOBILIEN AG -4,99 Prozent

6. TEAK HOLZ INT. AG -4,92 Prozent

7. PALFINGER AG -4,43 Prozent

8. JOWOOD PRODUCTIONS SOFTWARE AG -4,43 Prozent

9. STRABAG SE -3,88 Prozent

10. VOESTALPINE AG -3,55 Prozent

(APA)