Innsbruck - Nach dem massiven Wintereinbruch am Wochenende hat sich die Wettersituation in Westösterreich am Montag wieder beruhigt. Die Lawinengefahr in Vorarlberg und Tirol wurde von Experten als "allgemein erheblich" eingestuft, nachdem sie am Sonntag noch als "groß" eingestuft worden war. Gefahrenstellen gab es im Bereich sehr steiler, glatt strukturierter Hänge vor allem unterhalb etwa 2.000 Metern.

Wintersportlern wurde unverändert große Zurückhaltung bei der Befahrung von eingewehten Steilhängen angeraten. Schneebrettauslösungen seien immer noch durch einzelne Wintersportler möglich, mahnten die Experten.

Tirol Spitzenreiter bei Neuschneemenge

Spitzenreiter bei den Neuschneemengen in Tirol waren Teile der Silvretta sowie der westlichen Nordalpen mit teilweise bis zu 1,80 Meter. Im übrigen Tirol waren es meist zwischen 50 und 100 Zentimeter. Begleitet waren die Schneefälle von teilweise sehr stürmischem Wind.

In Obergurgl, Radstadt, Krimml und in Aigen im Ennstal wurde so viel Schnee gemessen wie noch nie zuvor in der ersten Novemberhälfte. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) lagen in Obergurgl am Montag 73 Zentimeter, der bisherige Spitzenwert, 68 Zentimeter, war am 13. November 1959 registriert worden.

In den Vorarlberger Bergen fielen in den vergangenen drei Tagen in den nördlichen Regionen 140 Zentimeter Neuschnee. Starker Wind sorgte für umfangreiche Verfrachtungen und verschärfte die Lawinengefahr weiter. Auf höher gelegenen Straßen galt auch am Montag Schneekettenpflicht für Schwerfahrzeuge. Für Mittwoch und Donnerstag wurden weitere Schneefälle vorhergesagt.

Situation in der Steiermark hat sich beruhigt

In der Steiermark hat sich nach den heftigen Schneefällen am Wochenende die Situation zum Teil beruhigt. Lediglich in der nördlichen Obersteiermark vom Dachstein bis zum Hochschwab im Bezirk Bruck/Mur schneite es am Vormittag weiterhin. Im Wallfahrtsort Mariazell sind im Tal bis zu 70 Zentimeter Schnee gefallen - in den Hochlagen wie der Tauplitz wurden es sogar rund zwei Meter, so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Montag.

Die Lawinenwarnstufe war am Montagvormittag auf der Nordseite der Niederen Tauern und den Nordalpen Süd und West noch immer auf vier, also "große Lawinengefahr". In der südlichen Obersteiermark im Bereich Murau und Judenburg lag sie immer noch auf "erhebliche Gefahr", also Stufe drei. Bis Dienstagmittag könnten laut der Experten vom ZAMG in der nördlichen Obersteiermark noch weitere zehn bis 20 Zentimeter Schnee fallen. (APA)