Madrid - Bei einer Schlägerei zwischen Neonazis und Antifaschisten in der spanischen Hauptstadt Madrid ist am Sonntagmittag ein 16-Jähriger erstochen worden, wie die Tageszeitung El Pais online berichtete. Bereits gegen zwölf Uhr Mittags trafen die Gruppen bei der Metro-Station Legazpi aufeinander, nahe einer angekündigten Demonstration der Demokratischen Jugend (DNJ), eine weit rechtaußen des politischen Spektrums situierte Jugendparteiorganisation der Democracia Nacional, die 2004 knappe 15.000 Stimmen (0,06 %) erhielt. Drei linke Demonstranten, wollten an selbigem Ort für die Rechte der Immigranten demonstrieren, eine fatale Idee - einer von ihnen starb aufgrund einer Stichwunde in Herzgegend, ein anderer wurde schwerst verletzt und erlitt aufgrund der Schläge ein Thorax-Trauma.

"Die Faschisten sind die Terroristen"

Denn Motto der Veranstaltung war "Gegen Anti-Spanischen Rassismus, gegen die Immigration", und sie war offiziell genehmigt, wie die Veranstalter gegenüber der Agentur EP bekannt gaben. Eine weitere Person wurde schwer verletzt, acht weitere, unter ihnen ein Polizist - er wurde von einer Flasche getroffen - wurden aufgrund von Schnittverletzungen behandelt. Fünf Personen wurden festgenommen. Um die Verletzten zu verarzten wurde ein Versorgungszelt nahe der U-Bahn-Station aufgestellt. Neun Passanten mussten aufgrund des Einsatzes von Tränengas ebenfalls ambulant behandelt werden. Fünf Personen, unter ihnen der Täter sind in Gewahrsam. In einer spontanen Demonstration versammelten sich am Sonntagabend mehr als 500 Menschen an der Puerta del Sol in Gedenken an das junge Opfer und gegen rechtsextreme Gewalt, sie skandierten lauthals: "Die Faschisten sind die Terroristen". (Jan Marot)