Frankfurt/Main - Arbeitnehmervertreter der Deutschen Börse befürchten im Rahmen der geplanten Kostensenkungen auch von Kündigungen. "Es gibt Gerüchte von 100 bis 300 Stellen, belastbare Zahlen liegen uns aber noch nicht vor", sagte Johannes Witt, der als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat des Frankfurter Marktbetreibers sitzt. Nach Informationen des "Handelsblatt" (Montag) droht bis zu 200 Mitarbeitern die Kündigung. Ein Sprecher der Deutschen Börse AG wollte die Zahlen nicht kommentieren.

Der Sprecher sagte zur dpa: "Die im Rahmen des Restrukturierungsprogramms notwendigen Personalmaßnahmen sollen auf einvernehmlicher Basis und sozialverträglich über einen Zeitraum von drei Jahren bis 2010 umgesetzt werden." Welche Maßnahmen genau ergriffen werden, könne "erst nach Abschluss der Gespräche mit den Belegschaftsvertretern" gesagt werden. Diese sollen "planmäßig in den kommenden Wochen vor Jahresende erfolgen".

Branchenkenner halten es für unwahrscheinlich, dass die von Rekord zu Rekord eilende Deutsche Börse betriebsbedingte Kündigungen ausspricht. Allerdings hatte das Börsen-Management im September in einem Schreiben an die Mitarbeiter verkündet, sie bespreche mit den Mitarbeitervertretern auch "Möglichkeiten für einen begrenzten Personalabbau". Zudem gehe es um "Verlagerungen in einzelnen, ausgewählten Bereichen".

Ende des ersten Halbjahres 2007 beschäftigte der Frankfurter Marktbetreiber 3.005 Mitarbeiter. Die Deutsche Börse will ihre jährlichen Kosten schon 2008 um 50 Mio. Euro drücken. (APA/dpa)