Melk - Seine Sammelleidenschaft ist einem 67-Jährigen in
Marbach an der Donau (Bezirk Melk) zum Verhängnis geworden.
Polizisten stellten in dem Wohnhaus des Pensionisten u.a. 19 Gewehre,
13 Revolver, fünf Pistolen und einen Schlagring sicher. Der Mann
wurde angezeigt, teilten der NÖ Sicherheitsdirektor Prucher und der
Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz und
Terrorismusbekämpfung, Slamanig, mit.
Umfangreiche Ermittlungen waren der Hausdurchsuchung
vorangegangen, meinte Slamanig. Die Beamten fanden in den
Räumlichkeiten des Verdächtigen auch gut fünftausend Stück Munition,
darunter verbotene Patronen sowie einen Schlagring. Darüber hinaus
beschlagnahmten die Polizisten fünf Nebelhandgranaten und
Treibladungen für Granatwerfer sowie Sprengkapseln. Der Pensionist
besaß keine Dokumente für den Besitz von Waffen.
Seine "Sammlung" hatte der Pensionist laut Slamanig im Keller, der
Garage sowie in der Werkstatt seines Hauses gelagert. Doch nicht nur
dort: "Waffen wurden auch im Schlafzimmer gefunden", sagte Slamanig.
Ein Stück habe der Pensionist im Schlafgemach auch in einem Buch
versteckt. Die Seiten ausgeschnitten, verborg sich in der Lektüre
eine Waffe, führte der Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz
und Terrorismusbekämpfung aus.
Gegen den Pensionisten wurde ein Waffenverbot verhängt. Der 67-
Jährige, laut Slamanig stammt er "aus geordneten Verhältnissen", galt
bisher als unbescholten. "Es gibt keine Hinweise, dass er in
Verbindung mit einer kriminellen Organisation steht", meinte
Slamanig. Der Niederösterreicher habe angegeben, die Waffen über
Erbschaften oder von mittlerweile bereits verstorbenen Personen
bezogen zu haben. Auch auf Flohmärkten habe der 67-Jährige einige
Stücke erworben. (APA)