Hunderttausende Fatah-Anhänger waren in der Stadt zusammengekommen, um ihres früheren Anführers Jassir Arafat zu gedenken, der vor drei Jahren starb. Die Fatah beschuldigte die radikal-islamische Hamas-Bewegung, das Feuer von der benachbarten Islamischen Universität aus eröffnet zu haben. Die Hamas erklärte hingegen, ihre Leute seien beschossen worden und hätten das Feuer nur erwidert.
Machtdemonstration der Fatah
Die Kundgebung anlässlich des dritten Todestages von Arafat im Gazastreifen war offenkundig eine Machtdemonstration der Fatah, deren Kämpfer im Juni von der Hamas vertrieben worden waren. Die Hamas hat nach ihrer Machtergreifung in dem Küstenstreifen alle oppositionellen Kundgebungen untersagt. Ein Verbot der Gedenkfeier für Arafat, der Ikone der palästinensischen Befreiungsbewegung, wäre aber höchst unpopulär gewesen.
Nach Angaben der Organisatoren kamen rund 250.000 Anhänger der Fatah und des Palästinenser-Präsidenten Mahmud Abbas in Gaza-Stadt zusammen. Ein Meer gelber Fatah-Fahnen wehte über ihren Köpfen. Viele Demonstranten trugen Bilder Arafats, der am 11. November 2004 starb, und das für ihn typische schwarz-weiße Kopftuch. Als die ersten Schüsse fielen, blieben die Leute zunächst noch geschlossen auf dem Kundgebungsplatz. Dann brach Panik aus und die Menschen rannten auseinander.
Zuvor war bei einem anderen Zwischenfall ein Palästinenser erschossen worden. Nach Fatah-Angaben haben Hamas-Kämpfer auf ein Auto geschossen, mit dem Demonstranten zur Kundgebung fuhren. Die Hamas erklärte, der Mann könnte von Fatah-Leuten erschossen worden sein.