Von Mittwoch an seien Streiks dann wahrscheinlich. Darüber werde der geschäftsführende Vorstand am Dienstag früh entscheiden. Die weiteren Pläne sollen zu Mittag bekanntgegeben werden. Am selben Tag trifft sich auch der Bahn-Vorstand in Berlin. Zuletzt gab es am 3. und am 10. Juli mehrstündige Warnstreiks, die zugleich den Nah-, Fern- und Güterverkehr trafen. In den späteren Streiks beschränkte sich die Gewerkschaft entweder auf den Nah- oder wie zuletzt auf den Güterverkehr.
Der GDL-Vorsitzende Manfred Schell hatte in dem Tarifkonflikt am Wochenende Arbeitsniederlegungen bereits von diesem Dienstag an angedroht. Bis Montag um 24.00 Uhr läuft eine Frist der GDL, in der die Bahn ein neues, verbessertes Angebot vorlegen sollte. Der Konzern winkte jedoch bereits am Mittag ab. Mitte Oktober sei ein gutes Angebot unterbreitet worden, das auch eigenständige Tarifregelungen für Lokführer umfasse, sagte ein Bahnsprecher am Montag in Berlin. "Darüber können wir jederzeit sprechen."
Forderung nach eigenen Tarifvertrag
Das Angebot enthält 4,5 Prozent mehr Geld, eine Einmalzahlung von 600 Euro, Zusatzverdienstmöglichkeiten durch Mehrarbeit und bezahlte Überstunden. Die GDL hatte dies mehrmals als unzureichend abgelehnt. Die Gewerkschaft fordert einen eigenständigen Tarifvertrag für die Lokführer und bis zu 31 Prozent mehr Geld.